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Freiburger Instrument wirft ersten Blick auf die Sonne
Redaktion / idw / Pressemitteilung des Instituts für Sonnenphysik
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25. April 2025

Auf dem Haleakalā auf Maui wurde jetzt ein in Freiburg entwickeltes und gebautes Instrument am weltgrößten Sonnenteleskop montiert und erstmals getestet: der Visible Tunable Filter für das Daniel K. Inouye Solar Telescope. Die Daten des Instruments sollen einmal sehr präzise Daten aus der Sonnenatmosphäre liefern - eine wichtige Grundlage für die Vorhersage des Weltraumwetters.

Sonne

Sonnenatmosphäre im Filtergrammkanal bei der Wellenlänge λ = 588,9 nm. In den dunkleren Bereichen hat das Sonnenplasma niedrigere Temperaturen als die Umgebung, wodurch der Lichtstrom geringer ist. Dies sind sogenannte Sonnenflecken. Foto: VTF / KIS / NSF / NSO / AURA [Großansicht]

Am Institut für Sonnenphysik in Freiburg werden einzigartige Hightech-Forschungsinstrumente für die detaillierte Erforschung der Sonne entwickelt, gebaut und betrieben. Dank dieser Instrumente ist es möglich, einerseits grundlegende astrophysikalische Fragen zu beantworten und andererseits den Einfluss der Sonne auf das Magnetfeld der Erde zu studieren. Hierzu wird das Licht mit hoher Präzision in seine einzelnen Farbanteile zerlegt und untersucht. Mit dem jetzt fertiggestellten Visible Tunable Filter (VTF) kann die Dynamik des Sonnenplasmas in hoher Auflösung grundlegend untersucht werden.

Ähnlich wie bei Wettervorhersagen auf der Erde wird es hierdurch zukünftig möglich sein, massive geomagnetische Störungen vorherzusagen, die durch Energieausbrüche auf der Sonne verursacht werden. Auf der zunehmend technisierten Erde können plötzliche Sonnenstürme zu verheerenden Schäden an der Satellitennavigation oder an Energienetzen führen. Um Forschungen für eine solche Vorhersage realisieren zu können, bedarf es optischer Bauteile, deren Oberflächen auf einzelne Atomlagen genau gefertigt sind, und einer Regeltechnik, welche mit der gleichen Präzision arbeitet.

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Jüngster Meilenstein der instrumentellen Arbeit am Institut ist die Entwicklung des VTF, einem bildgebenden Spektrometer für die polarimetrische Untersuchung kleinster magnetischer Strukturen auf der Sonne. Das Herzstück des Instrumentes sind zwei hochpräzise, durchstimmbare Fabry-Pérot-Interferometer, welche das Licht spektral mit einer Genauigkeit von wenigen Pikometern abtasten, was einem billionstel Meter entspricht. Das Instrument liefert für jeden spektralen Abtastschritt zweidimensionale Intensitätskarten, welche zusätzlich noch mit einem Polarisator gefiltert werden. Hieraus können z. B. präzise Geschwindigkeits- und Magnetfeldkarten zum Studium der dynamischen Effekte der Sonne in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen erstellt und untersucht werden. Während einer Beobachtung werden dabei etwa zwölf Millionen Spektren aufgenommen, welche zur Bestimmung von Temperatur, Druck, Geschwindigkeit und Magnetfeldstärke in verschiedenen Höhen der Sonnenatmosphäre dienen. Hierfür werden innerhalb weniger Sekunden mehrere hundert Bilder aufgenommen. Dank dieser Messungen können neue Erkenntnisse über die zeitliche Entwicklung der Sonnenatmosphäre gewonnen werden.

Installiert wurde das neue Instrument am weltgrößten Sonnenteleskop auf Maui/Hawaii - am Daniel K. Inouye Solar Telescope der U.S. National Science Foundation. Mit dem Inouye-Sonnenteleskop sind Beobachtungen mit einer nie dagewesenen räumlichen Auflösung möglich, was zum einen an seiner Lage in über 3000 Meter Höhe am Gipfel des Haleakalā liegt, zum anderen an der Größe des Hauptspiegels mit einem Durchmesser von vier Metern. Nach Installation des Freiburger Instruments und einer eingehenden Kalibration der optischen Elemente konnten erste Beobachtungsdaten der Sonne in zwei typischen Wellenlängen aufgenommen werden. Hiermit wurde die Funktionalität des Instrumentes unter Beweis gestellt. Außerdem bieten die Messungen erste Ausblicke auf die Bildqualität und auf die zu erwartenden wissenschaftlichen Erkenntnisgewinne für die Sonnenphysik weltweit in den nächsten Jahrzehnten.

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