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ERDE
Wärmeabstrahlung der Erde mit Satelliten bestimmt
Redaktion / idw / Pressemitteilung der Universität Hamburg
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20. April 2023

Wie viel Wärmeenergie strahlt von der Erde zurück ins All? Das ist eine zentrale Klimagröße, über die der langwellige Rückkopplungsparameter Auskunft gibt. Ein Forschungsteam der Universität Hamburg hat diesen nun erstmals spektral bestimmt – mit Messreihen von Satelliten. Das Team hofft, dass Klimamodelle so noch genauer werden.

Atmopshäre

Mithilfe von Satellitendaten wurde jetzt bestimmt, wie viel Wärmeenergie die Erde zurück ins All abstrahlt - ein wichtiger Parameter für Klimamodelle. Foto: NASA [Großansicht]

 Wenn sich die Atmosphäre mit dem Klimawandel erwärmt, entsteht zusätzlicher Wasserdampf. Dieser wiederum ist selbst ein Treibhausgas, hält die Wärmestrahlung nahe der Erdoberfläche fest und lässt die Temperatur auf der Erde weiter steigen – eine sich selbst verstärkende Rückkopplung. Der Wert der Klimasensitivität zeigt in Grad Celsius an, wie empfindlich die Erde auf Treibhausgase reagiert, wenn sich das Kohlendioxid in der Atmosphäre verdoppelt. Um ihn zu berechnen, muss bekannt sein, wie Rückkopplungsprozesse auf der Erde genau ablaufen. Solche Prozesse lassen sich mit dem sogenannten langwelligen Rückkopplungsparameter berechnen.

Das Forschungsteam um Doktorand Florian Römer vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg hat diesen Wert nun erstmals mit Satellitendaten spektral berechnet. Spektral bedeutet: Die neue Methode zeichnet erstmals ein detailliertes Bild der Rückkopplung bei verschiedenen Strahlungsfrequenzen. "Durch die spektrale Auflösung sehen wir genau, welche Strahlungsfrequenzen wie viel zur Rückkopplung beitragen", so Römer über die neue Methode. "Dadurch können wir die physikalischen Prozesse des Erdklimas sehr viel besser verstehen."

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Frühere Studien haben nur die gesamte Energie – das sogenannte Integral – zur Berechnung des Parameters herangezogen. Dadurch gingen jedoch wertvolle Informationen verloren. Auch die Berechnung des Werts mithilfe von Klimamodellen beruhte oft auf stark vereinfachten Annahmen. Durch die neue Methode verstehen die Forschenden besser, welche Prozesse die Klimasensitivität beeinflussen. Sie bestimmt, wie die Klimazukunft der Erde aussehen wird.

Römer hat dabei auch überraschende Erkenntnisse gewonnen: Bisher gaben Klimamodelle an, dass bei Strahlungsfrequenzen, die besonders effektiv von Wasserdampf zurückgehalten werden, die Rückstrahlung ins Weltall bei einer Temperaturerhöhung konstant bleibt. Der Rückkopplungsparameter beträgt somit ungefähr Null. "Die Daten des analysierten Zeitraums zeigen: Die Strahlung nimmt leicht zu, wenn es wärmer wird", so Römer. Klimamodelle können mit diesen Daten Schritt für Schritt immer genauer werden. "Unsere Studie zeigt, dass Satellitendaten auch auf diesem Gebiet ein sehr leistungsfähiges Instrument sind. Das ist ein großer Schritt nach vorne", sagt Römer.

Über die Studie berichtet das Team in einem Fachartikel, der in der Zeitschrift Nature Geoscience erschienen ist.

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Links im WWW

Roemer, F. E. et al. (2023): Direct observation of Earth’s spectral long-wave feedback parameter, Nat. Geosci., https://doi.org/10.1038/s41561-023-01175-6
Universität Hamburg
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