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HUBBLE
Ein noch tieferer tiefster Blick
von Stefan Deiters
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24. Januar 2019

Das Hubble Ultra Deep Field entstand durch die Kombination unzähliger Aufnahmen eines kleinen Bereichs im Sternbild Chemischer Ofen durch das Weltraumteleskop Hubble, wodurch sich eine Belichtungszeit von mehreren Tagen ergab. Durch eine neue Kombination der Rohdaten konnten Astronomen diesen tiefsten Blick ins All nun noch etwas tiefer machen.

HUDF

Ein noch tieferer Blick ins All: Die grauen Bereiche kennzeichnen das nun nachgewiesene neue Licht im Hubble Ultra Deep Field. Bild: A. S. Borlaff et al. [Großansicht]

Die sogenannten Deep-Field-Bilder zählen mit zu den eindrucksvollsten Ansichten, die das Weltraumteleskop Hubble geliefert hat. Für eine Deep-Field-Aufnahme wird ein kleiner, scheinbar leerer Bereich am Nachthimmel für viele Stunden immer wieder beobachtet. Durch die Kombination der unzähliger Aufnahmen einer Region des Himmels ergeben sich sehr lange Belichtungszeiten, wodurch Galaxien zum Vorschein kommen, die im normalen Beobachtungsbetrieb kaum zu entdecken gewesen wären.

Das erste Bild dieser Art, das Hubble Deep Field, entstand im Jahr 1995. Damals nutzte der Direktor des Space Telescope Science Instituts (STScI) die ihm als Direktor zustehende Beobachtungszeit, um einen scheinbar leeren Bereich am nördlichen Himmel sehr lange zu beobachten. Dass die kostbare Hubble-Beobachtungszeit nicht verschwendet war, zeigte sich schnell. Das resultierende Bild, auf dem Tausende bislang unbekannte Galaxien zu sehen waren, wurde eines der berühmtesten Hubble-Bilder überhaupt.

Vor 15 Jahren entstand dann ein noch tieferer Blick ins All: Das Hubble Ultra Deep Field im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax) wurde aus Hubble-Beobachtungen in den Jahren 2003 und 2004 erstellt und seitdem mehrfach durch neue Beobachtungen ergänzt und erweitert, auch durch Daten der 2009 montierten Wide Field Camera 3. So entstand der bislang tiefste Blick ins All von Hubble.

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Jetzt haben Astronomen um Alejandro S. Borlaff vom Instituto de Astrofísica de Canarias aus den Bilddaten einen noch tieferen Blick erzeugt. Sie verbesserten dazu die Verfahrensweise, wie die verschiedenen Einzelaufnahmen des Himmelsbereichs kombiniert werden und konnten so auch Licht aus den Randbereichen der größten Galaxien im Hubble Ultra Deep Field nachweisen. Zusammengenommen entsprach dieses bislang nicht detektierte Licht der Abstrahlung einer ganzen Galaxie - nur verteilt über den gesamten beobachteten Himmelsbereich.

Das Licht stammt von Sternen, die sich in den Randbereichen der Galaxien befinden und der Nachweis dieser Strahlung bedeutet, dass einige Systeme fast doppelt so groß sind, wie bislang angenommen. Entscheidend für den Erfolg war ein neues Verfahren, das auch für lichtschwache ausgedehnte Objekte empfindlich war. "Wir haben den Kombinationsprozess optimiert, so dass wir die beste Bildqualität nicht nur für entferntere kleine Galaxien, sondern auch für die ausgedehnten Regionen um die größten Galaxien erhalten", erläutert Borlaff.

Das größte Problem dabei war, dass es für die Wide Field Camera 3 keine kompletten Kalibrierungsdaten gab, da Teleskop und Kamera zusammen nicht im Labor getestet werden konnten. Die Forscher haben deswegen Tausende von Bildern verschiedener Himmelsregionen ausgewertet, um so die Kalibrierung der Kamera zu optimieren. Die Wide Field Camera 3 war 2009 im Rahmen der letzten Service-Mission zu Hubble gebracht worden.

Über ihre Ergebnisse berichten die Astronomen in einem Fachartikel, der in der Zeitschrift Astronomy & Astrophysics erschienen ist.

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siehe auch
Hubble: Farbenprächtiger Blick ins tiefe Universum - 6. Juni 2014
Hubble: Neuer, noch tieferer Blick ins All - 13. Dezember 2012
Hubble: Der tiefste Blick ins All - 10. März 2004
Links im WWW
Fachartikel in Astronomy & Astrophysics
Instituto de Astrofísica de Canarias
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