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LA SILLA
Neuer Blick auf Messier 7
von Stefan Deiters
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21. Februar 2014

Die europäische Südsternwarte ESO hat in dieser Woche eine neue Aufnahme des Sternhaufens Messier 7 veröffentlicht. Diese Ansammlung von rund 100 Sternen ist eine der auffälligsten offenen Sternhaufen am Nachthimmel, von Mitteleuropa aus allerdings nur schwer zu beobachten. Für Astronomen ist der Haufen ein interessantes Studienobjekt.

M7

Der neue Blick auf den offenen Sternhaufen Messier 7. Bild: ESO  [Großansicht]

Messier 7, auch bekannt als NGC 6475, liegt ungefähr 800 Lichtjahre entfernt im Sternbild Skorpion. Auf der in dieser Woche von der europäischen Südsternwarte ESO veröffentlichten Aufnahme ist dieser aus rund 100 Sternen bestehende offene Haufen eindrucksvoll vor dem Hintergrund unzähliger lichtschwächerer Sterne zu sehen. Der Sternhaufen hat ein Durchmesser von ungefähr 25 Lichtjahren.

Offene Sternhaufen sind Ansammlungen von Sternen, die alle ungefähr zur selben Zeit aus einer großen Wolke aus Gas und Staub entstanden sind. Ihre Untersuchung ist für Astronomen vor allem deswegen interessant, da die einzelnen Sterne damit auch alle die gleiche chemische Zusammensetzung haben und sich somit die Entwicklung der Sterne abhängig von ihrer Masse und dem entsprechenden Alter des Haufens studieren lässt.

Je älter der Sternhaufen nämlich wird, desto mehr massereiche Haufenmitglieder werden ihr Leben in einer spektakulären Supernova beenden. Massereiche Sterne gehen mit ihrem nuklearen Brennstoff viel verschwenderischer um als Sterne wie beispielsweise unsere Sonne. Masseärmere Sterne haben ein deutlich längeres Leben und können viele Milliarden Jahre lang leuchten. Messier 7 ist rund 200 Millionen Jahre alt und zählt damit zu den offenen Sternhaufen mittleren Alters. Die hellsten Sterne auf der Aufnahme, etwa zehn Prozent aller Haufenmitglieder, werden in Zukunft als Supernovae explodieren.

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Aufmerksamen Betrachtern des Bildes wird auffallen, dass im Hintergrund auch dunkle Staubschwaden zu sehen sind. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass dieser Staub etwas mit Messier 7 zu tun hat und es dürfte sich wohl um einen Zufall handeln, dass der Staub und der Haufen von der Erde aus gesehen in einer Blickrichtung liegen.

Der Haufen wurde erstmals von Claudius Ptolemäus erwähnt, der ihn im Jahr 130 nach Christus als "Nebel, der dem Stachel des Skorpions folgt" beschrieb. Der Sternhaufen wird deswegen auch manchmal als "Ptolemäus' Sternhaufen" bezeichnet. Da Ptolemäus den Sternenhimmel vom Mittelmeerraum aus beobachtete, hatte er auch keine Schwierigkeiten, den Haufen zu beobachten. Von Mitteleuropa ist das, wegen der Lage des Haufens, deutlich schwieriger.

Charles Messier nahm den Haufen 1764 als siebtes Objekt in seinen Katalog auf. Es ist das südlichste Objekt im Messier-Katalog. Die Aufnahme basiert auf Daten, die mit dem Wide Field Imager am 2,2-Meter-MPG/ESO-Teleskop des ESO-Observatoriums in La Silla gewonnen wurden.

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siehe auch
NTT: Ein brillanter offener Sternhaufen - 7. September 2011
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