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CASSINI
Schaurige Geräusche vom Saturn
von Stefan Deiters
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3. August 2005

Der Ringplanet Saturn kann ganz schön gruselig sein. Zu dieser Erkenntnis gelangten nun zwei Forscher nach Auswertung von Daten, die mit dem Radio and Plasma Wave Science Instrument an Bord der Saturnsonde Cassini gewonnen wurden. Dabei waren die Wissenschaftler nicht auf der Suche nach Geistern auf dem Gasriesen, sondern interessierten sich für bestimmte Vorgänge in der Hochatmosphäre des Saturn, die den irdischen Polarlichtern ähneln.

Cassini

Die Saturnsonde Cassini.
Bild: NASA / JPL

"Das Aussehen der Radioabstrahlung des Saturn verrät uns etwas über die Ursprungsregion der Strahlung und die liegt direkt über den Gebieten, in denen man Polarlichter auf dem Saturn beobachten kann", erläutert Dr. Bill Kurth von der Universität in Iowa. "Wir glauben, dass die Frequenzänderungen, die wir gemessen haben auf winzige Partikel zurückzuführen sind, die Radiowellen aussenden und die sich entlang der Magnetfeldlinien des Saturn bewegen."

Die besondere Radiostrahlung entsteht dort, wo man auch Erscheinungen beobachten kann, die den irdischen Polarlichtern gleichen. Polarlichter auf der Erde entstehen durch elektrisch geladene Teilchen, die von der Sonne stammen. Durch das Magnetfeld der Erde werden sie zu den magnetischen Polen hin abgelenkt und können hier in die Atmosphäre der Erde eintreten, wo sie dann durch Zusammenstoß mit den dortigen Atomen für das typische Leuchten sorgen.

Die Instrumente an Bord von Cassini sind deutlich empfindlicher als etwa die Geräte an Bord der Voyager-Sonden, so dass nun detaillierte Informationen über das Frequenzspektrum und die Variation der Radiostrahlung vorliegen. Das präzise Datenmaterial hat es den Wissenschaftlern erlaubt, die Frequenz des Signals so zu verschieben, dass es für Menschen hörbar wird. Das Ergebnis erinnert an Geräusche, die man eher in einem Spukschloss erwarten würde.

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Auch die Erde sendet solche geisterhaften Radiosignale aus, wie man 1979 mit Hilfe der Sonde International Sun-Earth Explorer feststellte. Der Entdecker war damals Don Gurnett, der heute für jenes Instrument an Bord der Cassini-Sonde zuständig ist, mit dem die jüngste Entdeckung gemacht wurde. "Es ist schon erstaunlich, wie sehr sich die Radioabstrahlungen von Erde und Saturn ähneln."

Obwohl das Phänomen schon so lange bekannt ist, haben sich Forscher bis heute nicht einigen können, wie es genau zu diesen Radioemissionen kommt. So hoffen die Forscher auf einen weiteren dichten Vorüberflug von Cassini am Saturn in rund drei Jahren. Dann könnte die Sonde eventuell sogar durch die Region fliegen, aus der die Emissionen zu kommen scheinen.

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siehe auch
AstroLinks: Saturn
Links im WWW
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