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SATURN
Starke Blitze und differentielle Rotation?
von Rainer Kayser
5. Januar 2005

Mit Gewittern ist auf dem Planeten Saturn nicht zu spaßen: Die elektrischen Entladungen der Blitze sind dort millionenfach stärker als auf der Erde. Das ergaben Messungen der Raumsonde Cassini, die ein internationales Forscherteam unlängst veröffentlichte. Die Messungen zeigen außerdem zur Verblüffung der Wissenschaftler, dass die im Radiobereich gemessene Rotationsgeschwindigkeit des Planeten abgenommen hat.

Saturn

Ähnelt das Magnetfeld des Saturn dem der Sonne?  Foto: NSSDC / NASA

Bei ihrem Vorbeiflug an der Erde im Jahr 1999 konnte Cassini die von Blitzen ausgesendete Radiostrahlung bis in eine Entfernung von 89.200 Kilometern wahrnehmen. Bei ihrem Anflug auf Saturn dagegen registrierte die Sonde bereits aus einer Entfernung von 161 Millionen Kilometern elektrische Entladungen in der Atmosphäre des Planeten. "Das bedeutet, dass die Radiosignale von Saturns Blitzen eine Million Mal stärker sind als die der irdischen Blitze", erläutert der Leiter des Forscherteams, Donald Gurnett von der University of Iowa. "Das ist wirklich erstaunlich!"

Nachdem Cassini im Juli in eine Umlaufbahn um den Saturn eingeschwenkt war, hatten die Forscher außerdem die Rotationsdauer des Planeten anhand seiner Radiostrahlung bestimmt. Es ergab sich ein Wert von 10 Stunden und 45 Minuten - 6 Minuten mehr als bei ähnlichen Messungen der Voyager-Sonden in den Jahren 1980 und 1981. Da große Gasplaneten wie Saturn und Jupiter keine feste Oberfläche besitzen und ständig von dichten Wolken verhüllt sind, lässt sich ihre Rotation nicht anhand von markanten Einzelheiten auf den Planeten bestimmen.

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Die Abnahme der Rotationsgeschwindigkeit stellt die Wissenschaftler vor ein Rätsel. Möglicherweise ähnelt das Magnetfeld Saturns mehr dem Magnetfeld der Sonne als dem der Erde. Die Sonne nämlich zeigt eine differentielle Rotation: Sie rotiert am Äquator schneller als in höheren Breiten. Auf der Sonne verschieben sich die magnetischen Aktivitätszentren im Laufe eines elfjährigen Zyklus vom Äquator zu höheren Breiten. Ähnlich könnte sich auch beim Saturn seit den Vorbeiflügen der Voyager-Sonden der Teil des Magnetfelds, der für die Radiostrahlung verantwortlich ist, verlagert haben, vermuten die Forscher.

siehe auch
AstroLinks: Saturn
Links im WWW
Cassini, Projektseiten der NASA/JPL
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