Hubble
findet winzige Monde
von Rainer Kayser
1. Oktober 2003
Gerade einmal zwölf und 16 Kilometer groß sind zwei neue Monde des Planeten
Uranus, deren Entdeckung jetzt ein Team amerikanischer Astronomen
meldet. Die Forscher haben die kleinen Satelliten auf Aufnahmen des
Weltraumteleskops Hubble aufgespürt. Damit steigt die Anzahl der
Uranusmonde auf 24.
Der Planet Uranus in einer Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops. Foto:
NASA, M. Showalter (Stanford University / NASA Ames Research
Center), J. Lissauer (NASA Ames Research Center) |
"Die Entdeckung zeigt, wie sehr sich unsere Instrumente in den
vergangenen 20 Jahren verbessert haben", erklärt Mark Showalter von der
Stanford University, einer der beteiligte Forscher. "Wir sind jetzt in
der Lage, selbst so kleine Objekte über eine Entfernung von 2,8
Milliarden Kilometern hinweg nachzuweisen." Die Monde leuchten 40
Millionen Mal schwächer als der Uranus und sind dunkler als Asphalt. Der größere der beiden neu entdeckten Monde umkreist Uranus alle 22
Stunden in einem Abstand von 98.000 Kilometern. Der kleinere Mond
benötigt 15 Stunden für einen Umlauf in 75.000 Kilometern Abstand.
Dieser Mond ist der kleinste Uranusmond, der bislang gefunden wurde. Er
umkreist den Uranus gemeinsam mit einem Schwarm von elf weiteren Monden,
die bereits von der Raumsonde Voyager entdeckt worden waren. Bislang ist unklar, wie ein solcher Satellitenschwarm über längere Zeit
hinweg stabil bleiben kann. Die gegenseitigen Anziehungskräfte sollten
die Bahnen der Monde stören. Die Forscher wollen nun mit Hilfe weiterer
Beobachtungen die Bahnen der Monde vermessen. "Das wird uns zeigen,
wie die Monde miteinander wechselwirken und wie ein solches dicht
bevölkertes System von Monden stabilisiert werden kann", so Showalter.
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