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MARS
Roter Planet hat Kern aus flüssigem Eisen
von Stefan Deiters
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10. März 2003

Nach mehrjährigen Analysen von Daten der NASA-Sonde Mars Global Surveyor sind sich amerikanische Forscher sicher: Auch der Mars verfügt über einen Kern aus flüssigem Eisen. Unklar ist bislang noch, ob das Innere des roten Planeten komplett aus flüssigem Eisen besteht oder ob der Mars - ganz wie die Erde - im Zentrum über einen festen Eisenkern verfügt.

Mars - innerer Aufbau
 
Der innere Aufbau des Mars.
Bild: JPL/NASA

Forscher des NASA Jet Propulsion Laboratory (JPL) im kalifornischen Pasadena hatten über drei Jahre lang den Kurs der Sonde Mars Global Surveyor um den roten Planeten verfolgt und aus den Daten geschlossen, dass der Mars nicht über einen komplett ausgekühlten, festen Eisenkern verfügen kann, sondern entweder einen flüssigen Eisenkern hat oder aber ein festen inneren Kern der von einem flüssigen äußeren Kern umgeben ist.

"Die Erde hat auch einen äußeren flüssigen Eisenkern und einen festen inneren", so Dr. Charles Yoder, der als Planetenwissenschaftler am JPL beschäftigt ist. "Das könnte auch beim Mars der Fall sein. Der Mars wird von der Anziehung der Sonne beeinflusst, was für Gezeitenkräfte sorgt und für eine Ausbeulung in Richtung der Sonne und von der Sonne weg - ganz ähnlich wie das Konzept der Gezeiten auf der Erde. Beim Mars ist diese Ausbeulung durch Gezeitenkräfte allerdings sehr viel geringer - kleiner als einen Zentimeter. Durch das exakte Vermessen dieser Verformung können wir aber bestimmen, wie flexibel der Mars ist. Die Daten sprechen nun dafür, dass das Innere das Mars nicht komplett aus festem Eisen bestehen kann, sondern mindestens eine flüssige Schicht aufweisen muss."

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Das Team um Yoder hat den Orbit des Mars Global Surveyor um den roten Planeten genau verfolgt. Die winzigen Ausbuchtungen, die durch die Gezeitenkräfte verursacht werden, haben nämlich auch Auswirkungen auf die Bahn der Sonde: Etwa ein tausendstel Grad weicht das Raumschiff dadurch auf seinem Orbit um den Mars pro Monat ab. Zusammen mit den Erkenntnissen aus der Mars Pathfinder-Mission, die exakte Angaben über die so genannte Präzession der Mars-Drehachse lieferte, gelangen den Wissenschaftlern ihre Schlussfolgerungen. Die Präzession beschreibt das Taumeln der Drehachse eines Planeten. Beim Mars benötigt diese Achse 170.000 Jahre für eine Umdrehung, bei der Erde sind es nur knapp 26.000 Jahre. Aus dieser Zahl können die Forscher schließen, wie konzentriert die Materie im Inneren des Planeten ist.

Nach Angaben der Wissenschaftler sollte der Kern des Mars etwa halb so groß sein wie der Planet selbst und noch einen bedeutenden Anteil von leichteren Elementen wie etwa Schwefel enthalten. Mit dieser Größe ähnelt das Inneren des roten Planeten dem Inneren seiner planetaren Nachbarn - nämlich von Erde und Venus.

Links im WWW
Mars Global Surveyor, Projekthomepage am JPL
siehe auch
Mission Mars - Die Erforschung des roten Planeten
AstroLinks: Mars
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