HUBBLE
Detaillierter Blick auf heißen Stern
von Stefan
Deiters
astronews.com
13. September 2002
Wie eine durch
das All schwebende aufblühende Rose wirkt der Nebel N11A, der auf einem jetzt
veröffentlichten Bild des Hubble-Weltraumteleskops zu sehen ist. Ursache
für die eindrucksvolle Erscheinung ist ein massereicher junger Stern, der sich
im Inneren des Nebels verbirgt und diesen mit seiner Strahlung zum Leuchten
bringt.
Hubble-Aufnahme von N11A.
Foto:
European Space Agency & Mohammad Heydari-Malayeri (Observatoire
de Paris, France)
[Großansicht] |
Der Nebel N11A liegt inmitten eines spektakulären Sternentstehungsgebiets in
der Großen Magellanschen Wolke, einer kleinen Satellitengalaxie unserer
Milchstraße. Die Magellansche Wolke ist nur von der Südhalbkugel der Erde aus zu
sehen. Das besondere an N11A ist, dass es sich bei diesem Nebel um den kleinsten
und kompaktesten in dieser Region handelt, der auch das jüngste Beispiel für die
Entstehung eines massereichen Sterns sein dürfte.
Dank der Leistungsfähigkeit des Hubble-Weltraumteleskops konnten die
Astronomen diesen Nebel äußerst detailliert studieren und so mehr über die
Struktur des heißen Gases und den Stern im Zentrum von N11A erfahren.
Schockwellen und starke stellare Winde, die von dem jungen Riesenstern ausgehen,
haben dafür gesorgt, dass in der direkten Umgebung der neuen Sonne deutlich
weniger Gas zu finden ist. Die intensive Strahlung des Sterns sorgt für das
fluoreszierende Leuchten des Gases. Den Stern konnten die Forscher erst durch
die Hubble-Beobachtungen aufspüren.
Beobachtungen wie diese sind wichtig, um mehr über die Entstehung von
massereichen Sternen zu erfahren. "Wir müssen die Begebenheiten in
Sternentstehungsgebieten in unserer Nähe studieren, um zu verstehen, wie Sterne
in weit entfernten Galaxien, also im jungen Universum, entstanden sind",
erläutert Mohammad Heydari-Malayeri, der die Hubble-Beobachtungen
leitete. Massereiche Sterne sind auch deswegen für die Astronomen interessant,
da sie für einen Großteil der schweren Elemente im Universum verantwortlich sein
dürften, die sie am Ende ihres nuklearen Lebens in einer gewaltigen
Supernova-Explosion ins All blasen.
N11A liegt im Sternbild Schwertfisch. Das Hubble-Bild stammt aus dem
Mai 2000 und wurde aus drei Einzelaufnahmen zusammengesetzt, so dass ein
Echtfarben-Bild entstand. N11A ist rund 168.000 Lichtjahre von der Erde entfernt
und hat einen Durchmesser von acht Lichtjahren.
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