Mit Großbritannien tritt ein in der Astronomie führendes Land einer der
größten astronomischen Organisationen bei. Davon dürften beiden Seiten
profitieren: Die Briten können in Zukunft die einmaligen Teleskopanlagen der ESO
in Chile nutzen und werden an den zukünftigen Entwicklungen, wie dem 100-Meter
Overwhelmingly Large Telescope (übersetzt etwa: wahnsinnig großes
Teleskop) und dem ALMA-Array, beteiligt sein.
"Der Beitritt zur ESO ist gut für die Wissenschaft in Großbritannien und
meiner Ansicht nach auch für Europa", so der Astronomer Royal Sir Martin
Rees. "Wir sind nun bei allen Zukunftsentwicklungen für neue Großteleskope
dabei. Unser Engagement bei der ESO dürfte die Chancen steigern, dass Europa bei
diesen anspruchsvollen Projekten einen entscheidenden Vorsprung vor den USA
aufbauen kann."
Auch die ESO-Generaldirektorin Dr. Catherine Cesarsky freut sich über das
neue Mitglied: "Als die ESO vor fast 40 Jahren gegründet wurde, hatte sich
Großbritannien entschieden, eigene Forschungseinrichtungen aufzubauen und der
ESO nicht beizutreten. Durch die beeindruckenden technischen Entwicklungen seit
dieser Zeit und die Rolle der ESO als führende europäische
Forschungsorganisation wurden unsere britischen Kollegen davon überzeugt, dass
es ein großer Vorteil sein kann, einer starken europäischen
Astronomie-Organisation anzugehören."
Zur ESO gehören neben Großbritannien die Länder Belgien, Dänemark,
Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Portugal, Schweden und die
Schweiz. Weitere Länder haben inzwischen ihr Interesse an einem Beitritt
bekundet.