Mit Hilfe von Radarbeobachtungen mit dem weltgrößten
Radioteleskop in Arecibo in Puerto Rico haben zwei amerikanische Forscher
einen 85 Kilometer großen Krater auf dem Planeten Merkur entdeckt. Die
Oberfläche des sonnennächsten Planeten ist bislang nur etwa zur Hälfte
erforscht.

Merkur-Bild von Mariner 10.
Foto:
NSSDC/NASA |
Einen 85 Kilometer großen Krater haben Astronomen auf der
Oberfläche des Merkur entdeckt. Merkur ist der innerste Planet unseres
Sonnensystems. Ein großer Teil der Oberfläche des Planeten ist für die
Astronomen immer noch unbekanntes Terrain. Mitte der siebziger Jahre war Mariner
10 als bislang einzige Raumsonde am Merkur vorbeigeflogen und hatte etwa die
Hälfte der Planetenoberfläche fotografiert. Die Astronomen haben den Krater
jetzt mit Hilfe von Radarbeobachtungen von der Erde aus aufgespürt.
John Harmon und Donald Campbell von der Cornell University haben ihre
Radarbeobachtungen des Merkur mit dem größten Radioteleskop der Welt, der 300
Meter großen Arecibo-Antenne in Puerto Rico durchgeführt. Die Forscher konnten
mit ihren Messungen noch Einzelheiten in Kilometer-Größe auf der unbekannten
Seite des Merkur ausmachen.
Dabei stießen die beiden Wissenschaftler in Äquatornähe auf den großen Krater,
der ähnlich wie der Krater Tycho auf dem Mond von einem Kranz heller Strahlen
umgeben ist, die bis zu 900 Kilometer lang sind. Nach Angaben der Forscher
zeigen diese Strahlen, die aus frischem Auswurfmaterial bestehen, dass der
Krater extrem jung ist. Tycho ist 109 Millionen Jahre alt, der namenlose Krater
auf Merkur ist wahrscheinlich noch deutlich jünger.
 |