Wer sich in diesen Tagen einen Sonnenauf- oder -untergang
anschaut, wird sich möglicherweise verblüfft die Augen reiben. Denn mitten
auf der Sonnenscheibe befindet sich ein dunkler Fleck. Dabei handelt es
sich aber nicht um Dreck auf der Augenlinse, sondern um einen Sonnenfleck,
der fünf Mal so groß ist wie die Erde.
SOHO-Aufnahme der Sonne von gestern.
Foto:
NASA/ESA/SOHO |
Sonnenflecken sind kühle Regionen auf der Oberfläche unseres Zentralgestirns.
Starke Magnetfelder verhindern dort den Aufstieg heißer Gasmassen an die
Oberfläche. Dadurch kühlt die Sonnenoberfläche von rund 6000 auf etwa 4800 Grad
ab. Für sich allein genommen würden Sonnenflecken immer noch hell leuchten, vor
dem grellen Hintergrund der Sonnenscheibe erscheinen die kühleren Regionen dem
irdischen Beobachter jedoch als schwarze Flecken.
Die Anzahl der Sonnenflecken schwankt in einem elfjährigen Rhythmus. Zur Zeit
befindet sich die Sonne gerade am Ende eines so genannten Aktivtäts-Maximums mit
besonders vielen Flecken. In dieser Phase ist es nach Aussage des amerikanischen
Sonnenforschers Randy Fear vom Big Bear Observatory in Kalifornien nicht
ungewöhnlich, dass Sonnenflecken so groß werden, dass sie mit bloßem Auge zu
erkennen sind.
Der Forscher warnt jedoch eindringlich davor, die Sonne am Tage mit
ungeschützten Augen zu beobachten. Wie bei einer Sonnenfinsternis sollten
spezielle Filter zur Dämpfung der Helligkeit und zur Blockierung der
ultravioletten und infraroten Strahlungsanteile verwendet werden. Sonst kann die
Netzhaut des Auges irreparabel geschädigt werden. Als Alternative bietet sich,
siehe oben, die Beobachtung während des Sonnenauf- oder -untergangs an.
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