Eigentlich soll die Sonnensonde SOHO ja unser Zentralgestirn
genauer unter die Lupe nehmen, doch spürte das Weltraumobservatorium schon
365 Kometen auf, die sich der Sonne nähern. Am Montag war es wieder
soweit.
SOHOs Blick auf die Umgebung der Sonne mit dem neuen Kometen.
Foto:
NASA/ESA/SOHO |
Einen hellen Kometen, der direkt auf die Sonne zufliegt, haben Astronomen am Montag auf Bildern des Satelliten SOHO entdeckt. SOHO beobachtet seit sechs Jahren die Sonne. Der Satellit befindet sich 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt an einer zwischen Sonne und Erde gelegenen Position. Dort, am so genannten Librationspunkt, heben sich die Anziehungskräfte von Erde und Sonne, sowie die Fliehkraft der Bahnbewegung von SOHO gerade auf. Deshalb kann SOHO dort antriebslos die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne begleiten.
SOHO hat mit seinen Instrumenten bereits 365 Kometen aufgespürt, die nahe an der Sonne vorübergeflogen oder gar in die Sonne hineingestürzt sind. Kometen sind "schmutzige Schneebälle" aus gefrorenen Gasen und Felsbrocken. Bei Annäherung an die Sonne verdampfen die Gase und bilden zunächst eine Gashülle und dann den oft Millionen von Kilometern langen, leuchtenden Schweif des Kometen.
Bei dem neu entdeckten Objekt handelt es sich um einen der hellsten Kometen, die bislang mit SOHO entdeckt wurden.
Die schwarze Scheibe auf dem Bild ist eine Maske, die die helle Sonne abdeckt. Nur so kann der Komet sichtbar gemacht werden. Der weiße Kreis markiert Position und Größe der Sonne.