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MOND
Was beschrieb der Mönch in Canterbury?

von Stefan Deiters
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19. April 2001

Im Jahr 1178 nach Christus soll sich einer alten Überlieferungen zur Folge ein imposantes Schauspiel auf dem Mond abgespielt haben. Der zunehmende Mond leuchtete plötzlich auf, spuckte Feuer und erzitterte. Manche Forscher hielten dies für die Beschreibung eines gewaltigen Einschlags auf dem Erdtrabanten, der den Krater Giordano Bruno hinterlassen hat. Unmöglich, sagt nun ein Student der Universität von Arizona. 

Mond
Der Mond. Foto: NSSDC/NASA

Seit ein Geologe 1976 darauf aufmerksam machte, dass die historische Beschreibung der Geschehnisse vom 18. Juni 1178 exakt mit dem Ort des relativ jungen Kraters Giordano Bruno übereinstimmt, hatte sich hartnäckig das Gerücht gehalten, dass es sich bei der Überlieferung um den Augenzeugenbericht eines gewaltigen Meteoriteneinschlags auf unserem Trabanten handelt. Der Meteorit, der einen Krater von 22 Kilometer Durchmesser hinterlassen hat, hätte auch für das Leben auf der Erde eine erhebliche Bedrohung dargestellt, so dass die Überprüfung dieser These auch für die heutige Zeit durchaus bedeutend ist.

Paul Withers, Student am Lunar and Planetary Laboratory der Universität von Arizona, hat nun das Gerücht um den Meteoritenanschlag vor nicht einmal 1000 Jahren mit wissenschaftlichen Methoden untersucht. Ein solches Ereignis, so das Ergebnis, hätte rund zehn Millionen Tonnen vom Mond weggeschleudertes Material in die Erdatmosphäre einbringen müssen. "Ich habe ausgerechnet, dass dies einen wochenlangen Meteorsturm hätte erzeugen müssen", so Withers. Zehn Millionen Tonnen Gestein wären gleichbedeutend mit einem einwöchigen Meteoritensturm aus einem Zentimeter großen Steinchen mit einer Frequenz von 50.000 Meteoriten pro Stunde.

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"Und dieser Meteoritensturm wäre von überall auf der Welt sehr deutlich zu sehen gewesen. Es dürfte das größte Feuerwerk in der Geschichte gewesen sein." Nur hat leider kein Himmelsbeobachter aus dem 12. Jahrhundert von so einem Ereignis berichtet, so dass der Mönch in Canterbury, der die Ereignisse auf dem Mond    überliefert hat, vermutlich keinen Meteoriteneinschlag beschrieben hat. Withers vermutet, dass die Augenzeugen in Canterbury stattdessen einen Meteoriten gesehen haben, der gerade in der Erdatmosphäre verglühte und der dies - von ihrem Standpunkt aus - gerade vor der Mondscheibe tat. "Das würde auch erklären, warum das Ereignis nur von so wenigen beobachtet wurde. Ein feuerspeiender Mond an einem Juniabend hätte sich doch sonst in das Gedächtnis vielen Leute eingegraben."

siehe auch
AstroLinks: Mond
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