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CENTAURUS A
Dem Schwarzen Loch auf der Spur
von Stefan Deiters
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9. März 2001

Mit Hilfe des Very Large Telescope (VLT) der europäischen Südsternwarte in Chile sammelten Astronomen neue Daten über das von Unmengen von Staub verborgene Zentrum der Galaxie Centaurus A. Hier liegt, so die Forscher, ein Objekt mit der rund 200 Millionenfachen Masse unserer Sonne - ein Schwarzes Loch.  

Centaurus A
Das Zentrum von Centaurus A. Der Bildausschnitt ist rund 4.400 mal 4.400 Lichtjahre groß. Foto: ESO
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Die Galaxie Centaurus A (oder NGC 5128) ist einer der am besten untersuchten Objekte am Südhimmel und wurde schon 1847 von Herschel als recht außergewöhnlich aussehender Nebel katalogisiert. Das ungewöhnliche Erscheinungsbild der Galaxie rührt von riesigen Staubschwaden her, die den zentralen Bereich von Centaurus A verdecken. Dieser Staub, so vermuten Astronomen, ist das Überbleibsel der Verschmelzung einer elliptischen Riesengalaxie mit einer kleineren Spiralgalaxie mit relativ viel Staub.

Beobachtet man Centaurus A  im Radiobereich, erlebt man eine weitere Überraschung: Die Galaxie ist eine der stärksten Radioquellen am Himmel. Auch ihren oft benutzten Name Centaurus A hat die Galaxie erhalten, weil sie die stärkste Radioquelle im Sternbild Centaur ist. Da sie nur 11 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt liegt, ist Centaurus A außerdem die uns am nächsten liegende Radioquelle.

Die starke Radiostrahlung stammt aus dem - durch dichte Staubschwaden verdeckten - Zentrum von Centaurus A. Daher glaubten die Astronomen schon länger, dass sich hier ein Schwarzes Loch verbergen könnte und die Strahlung von Material erzeugt wird, das gerade in das Schwarze Loch stürzt. Doch bis vor nicht allzu langer Zeit musste dies weitgehend Spekulation bleiben. Mittlerweile haben nämlich Forscher das Hubble-Weltraumteleskop und das Very Large Telescope (VLT) auf dem Gipfel des Paranal in Chile genutzt, um Infrarot-Beobachtungen des Zentrums zu machen. Infrarot-Strahlung wird vom Staub weitaus weniger verschluckt als etwa das sichtbare Licht.

Schon mit Hubble konnten sie eine dünne Gasscheibe im Zentrum ausmachen, die sehr nach einer sogenannten Akkretionsscheibe aussah, aus der Material in ein Schwarzes Loch fällt. Doch war es mit Hubble nicht möglich, die Rotationsgeschwindigkeit der Scheibe zu ermitteln, aus der man auf die Masse des zentralen Objektes hätte schließen können. Dies gelang nun durch die Aufnahme detaillierter Spektren mit einem VLT-Teleskop. Ihr Ergebnis: Das zentrale Objekt hat etwa die 200 Millionenfache Masse unserer Sonne, womit nur ein Schwarzes Loch in Frage kommt.

Diese Beobachtung bestätigten somit die früheren Vermutungen und stellen auch eine Premiere dar: Zum ersten Mal wurde nämlich die Infrarot-Spektroskopie genutzt, um die Masse eine Schwarzen Loches zu bestimmen. Da auch viele andere Galaxien durch Staub verborgene Zentren besitzen, hoffen die Astronomen daher, in Zukunft noch die Masse vieler Schwarze Löcher auf diese Weise bestimmen zu können.

Links im WWW
ESO, Europäische Südsternwarte
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