Rund 55 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt - im
Sternbild Großer Bär - liegt die Spiralgalaxie NGC 4013. Die
Spiralstruktur dieser Galaxie, die unserer Milchstraße ähnelt, bleibt
uns allerdings verborgen - auch auf der Aufnahme, die das Team des Hubble-Heritage-Projektes
jetzt veröffentlichte. Schuld ist unser Blickwinkel: Wir
sehen direkt von der Seite auf NGC 4013.
Hubble-Aufnahme
der Galaxie NGC 4013. Foto: NASA und das Hubble Heritage Team
(STScI/AURA) |
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Obwohl NGC 4013 55
Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist, ist das Blickfeld des
Hubble-Weltraumteleskops immer noch kleiner als die Galaxie, so dass auf der
Aufnahme nur wenig mehr als die Hälfte von NGC 4013 zu sehen ist - dies aber mit
gewohnter Detailtreue. Das Bild ist geprägt von dunklen Staubwolken, die das
Licht der Sterne verschlucken. Diese Wolken liegen in der galaktischen Ebene,
sind rund 500 Lichtjahre dick und scheinen die Galaxie in zwei Teile zu teilen.
Dieses Phänomen kann man auch in unserer Milchstraße beobachten: Auch hier
scheinen Staubwolken das helle Band am Himmel in zwei Bereiche zu zerschneiden.
Wenn Licht durch eine
Ansammlung von Partikeln - etwa durch eine Staubwolke - fällt, wird es schwächer und verändert seine Farbe
ins rötliche. Durch das Studium von Menge und Farbe des Lichtes in der fernen
Galaxie versuchen die Astronomen herauszufinden, wie viel Materie in den Wolken
enthalten ist. Manche scheinen rund die eine Millionenfache Masse unserer Sonne
zu haben. Das Studium dieser dunklen Wolken ist auch deswegen interessant, weil
man gemeinhin annimmt, dass genau hier neue Sterne entstehen. So findet man auch
auf diesem Bild zahlreiche kleine stellare "Kindergärten", die im
dunklen Band auszumachen sind. Der ungewöhnlich helle Stern allerdings, ist ein
Vordergrundstern, der in unserer Milchstraße liegt.
Dieses Bild, das das Hubble
Heritage Team heute veröffentlichte, wurde aus mehreren Aufnahmen
zusammengesetzt, die das Hubble-Weltraumteleskop im Januar 2000 gemacht
hat.