Charles Olbert, 18, Christopher Clearfield, 18 und Nikolas Williams,
16, sind eigentlich normale Oberschüler - doch verbrachten sie ihre
Ferien nicht am Strand sondern gemeinsam in der Nähe ihrer Highschool um
Daten des NASA-Röntgenteleskops Chandra auszuwerten. Zu diesen
Informationen hatten sie dank ihres Lehrers Zugang. Die Pennäler machten
aus der Situation das Beste und entdeckten in dem Röntgenbild
etwas, nach dem Astronomen schon lange gesucht hatten: einen Pulsar.
Bei IC443 handelt es sich um den Überrest einer gewaltigen Supernova-Expolsion, der
rund 5.000 Lichtjahre von der Erde entfernt liegt. Bei einer solchen
Supernova-Explosion - dem typischen Ende eines massereichen Sterns -
bleibt gewöhnlich ein Schwarzes Loch oder ein Neutronenstern zurück und
aus dem Aussehen des Überrestes schlossen die Wissenschaftler, dass es
eigentlich auch bei IC443 irgendwo einen Neutronenstern geben müsste -
gefunden hatte man ihn bisher allerdings nicht.
Mit dem Röntgenteleskop Chandra hat man da bessere Chancen:
Die punkförmige Röntgenquelle, die die drei Schüler auf der Aufnahmen
entdeckten, könnte der gesuchte junge und sich schnell drehende
Neutronenstern, ein Pulsar also, sein. Um sicherzugehen, kontaktierten die Schüler einen Astronomen vom National
Radio Astronomy Observatory, der es dem Team mit zusätzlichen Daten
ermöglichte, weitere Beweise für den Ursprung der hellen Röntgenquelle zu sammeln: So ergab sich
aus den Radiodaten, dass es rund um die punktförmige Quelle einen Nebel
aus hochenergetischen Elektronen gab - eine typische Eigenschaft von Pulsaren.
Das kometenhafte Aussehen der Umgebung des Neutronensterns deutet
darauf hin, dass der Stern sich gerade durch den Supernova-Überrest bewegt,
also bei der Explosion weggeschleudert wurde. Aus dem Erscheinungsbild konnten die Schüler auch die Geschwindigkeit des Neutronensterns
ermitteln. Kennt man nun den Abstand zum Zentrum des Supernova-Überrestes
und dessen Entfernung von der Erde, lässt sich auch bestimmen, wann die
Supernova stattfand: Ihr Licht, so ermittelten die Jungwissenschaftler, muss vor rund
30.000 Jahren die Erde erreicht haben.
"Das war wirklich eine fundierte wissenschaftliche Arbeit",
urteilt der Pulsarexperte Dr. Bryan Gaensler vom Massachusetts
Institute of Technology. "Jeder der daran beteiligt war, kann
wirklich stolz sein." Die Schüler, die eine spezielle
naturwissenschaftliche Oberschule besuchen, gewannen mit ihrer Arbeit den
ersten Platz bei der Siemens-Westinghouse Science and Technology
Competition in Washington. Und sie werden zu den wenigen Schülern
gehören, die ihre Arbeit im renommierten Fachjournal The
Astrophysical Journal veröffentlichen.