Im Rahmen des Hubble-Heritage-Programms veröffentlichte
das Space Telescope Science Institute (STScI) gestern eine Aufnahme
einer spektakulären Struktur in der Nähe des mysteriösen Sterns Eta
Carinae. Das detaillierte Bild ist das Ergebnis von insgesamt
vier Beobachtungen des Weltraumteleskops im April des letzten
Jahres.
Hubble-Aufnahme des Schlüsselloch-Nebels in NGC 3372 Foto: NASA und das Hubble Heritage Team
(STScI) |
Den größten Teil des Bildes nimmt eine etwa kreisförmige Struktur ein,
die Teil des Schlüsselloch-Nebels ist, der seinen Namen im 19.
Jahrhundert von Sir William Herschel erhielt. Der Nebel wiederum ist Teil des
größeren Nebels NGC 3372 (auch bekannt als Homunculus-Nebel) und liegt
etwa 8000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Ganz in der Nähe (gerade
außerhalb des Bildausschnitts am rechten oberen Ende) liegt der
veränderliche Stern Eta Carinae. Im Homunculus-Nebel selbst finden
sich noch zahlreiche andere Sterne, die zu den massereichsten der uns bekannten
Sternen zählen. Sie alle sind jeder rund zehnmal heißer und hundertmal
massereicher als die Sonne.
Der Schlüsselloch-Nebel enthält helle filamentartige Strukturen aus
heißem, fluoreszierenden Gas, aber auch dunkle Regionen, bei denen es
sich um kalte Wolken aus Molekülen und Staub handeln dürfte. Das Hubble-Bild
erlaubt es durch seine Schärfe die räumliche Anordnung
dieser sich schnell und chaotisch bewegenden Strukturen auszumachen.
Außerdem sind zahlreiche kleine dunkle sogenannte Globulen zu
erkennen, bei denen es sich um gerade neu entstehende Sterne handeln
könnte.
Interessant auf dem Bild sind auch noch zwei recht scharf begrenzte Staubwolken (am unteren Rand in der Mitte und oben links). Die im oberen
Bereich leuchtende Struktur am linken Bildrand könnte auf einen Stern
deuten, der sich gerade außerhalb des Bildausschnitts befindet und durch
seine Strahlung die Staubwolke zum Leuchten bringt. Aus beiden Staubwolken
könnte eventuell ein kleiner Sternhaufen werden.