Die Tage der Mond-Sonde Lunar Prospector sind gezählt,
doch das Ende soll spektakulär werden: Am Sonnabendmorgen soll
der Orbiter mit einer Geschwindigkeit von über 5000 Kilometern
pro Stunde in einen Mondkrater stürzen. Die NASA hofft, so
die Frage, ob es Wasser auf dem Erdtrabanten gibt, endgültig
klären zu können.

NASA-Sonde Lunar Prospector Darstellung: NASA Ames Research
Center |
Der Ort für den Crash ist sorgfältig gewählt: Er
liegt ständig im Schatten einen Kraters. Damit dürfte
die Wahrscheinlichkeit, daß sich hier Wassereis befindet relativ
groß sein - wenn es denn Wasser auf dem Mond gibt. Diese Frage
ist nämlich nach wie vor umstritten unter den Wissenschaftlern.
Messungen der Sonde Lunar Prospector sprachen für die
Existenz von Wasser in Form kleiner Eiskristalle. Wasser auf dem
Mond würde die Besiedelung des Erdtrabanten deutlich vereinfachen.
Es gibt aber auch andere Meinungen: Schließlich besteht keine
Garantie dafür, daß der von Lunar Prospector entdeckte
Wasserstoff sich auch wirklich mit Sauerstoff zu Wasser verbunden
hat.
Um nun diese Frage zu klären machte vor einigen Monaten Dr.
David Goldstein von der Universität von Texas einen unorthodoxen
Vorschlag: Da die Lunar Prospector Mission sowieso fast abgeschlossen
sei, könnte man die Mondsonde gezielt in ein Gebiet abstürzen
lassen in dem man Wasser vermutet. Mit etwas Glück würde
dabei durch die Wucht des Aufpralls Wasserdampf entstehen, der über
den Kraterrand aufsteigt und dann von der Erde aus und mit dem Hubble
Weltraumteleskop beobachtet werden könnte.
"Während die Erfolgswahrscheinlichkeit für dieses
Unternehmen relativ gering ist, wäre der mögliche wissenschaftliche
Nutzen gewaltig", urteilte Dr. Guenter Riegler, Direktor im
NASA-Hauptquartier. So genehmigte die NASA das spektakuläre
Ende ihrer Sonde, die wahrscheinlich sowieso in naher Zukunft auf
den Mond gestürzt wäre.
Doch auch den Mißerfolg haben die Wissenschaftler schon einkalkuliert
und warnen deshalb Befürwortern und Gegner des Mondwassers:
Wenn man keinen Wasserdampf oder Überreste davon nach dem Crash
beobachtet, muß das nicht bedeuten, daß es kein Wasser
auf dem Mond gibt. Eventuell war nur der Ort falsch gewählt
oder aber die Energie, die beim Aufprall frei wurde, hat einfach
nicht gereicht, um ausreichende Mengen von Wasser aus dem Gestein
zu befreien.
Links
im WWW:
siehe
auch: