StarTrek-Fans können begeistert sein: Ein theoretischer Physiker aus Belgien
hat eine Theorie entwickelt, nach der ein Raumschiff mit Überlichtgeschwindigkeit durchs
Weltall fliegen könnte. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin "New Scientist"
in seiner morgigen Ausgabe. Einziger Nachteil: Der nötige Treibstoff fehlt bisher noch.
1994 stellte Miguel Alcubierre, damals an der Universität von Wales in Cardiff, eine
Theorie auf, die nicht nur Fans des Raumschiffs Enterprise erfreute. Wenn es einem
Raumschiff gelingt, den Raum so zu verbiegen, daß er vor dem Raumschiff kleiner und
dahinter größer wird, könnte sich das Fahrzeug mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen.
So könnte es beispielsweise den Ausgangspunkt der Reise mehrere Lichtjahre zurück
versetzten und das Ziel näher heranholen.
Drei Jahre später war es allerdings mit dem Traum von diesem "Warp-Antrieb"
erst einmal vorbei: Zwei amerikanische Wissenschaftler errechneten, daß man für diese
Art der Fortbewegung mehr Energie benötigen würde, als im gesamten Universum vorhanden
ist. Doch jetzt hat ein belgischer Wissenschaftler der Warp-Antriebsidee neues Leben
verliehen: Er schlägt vor, eine besonderen Form des verbogenen Raums zu nutzen, nämlich
einer Blase, die ein riesiges Volumen hat, aber nur eine sehr kleine Oberfläche.
Vorstellen kann man sich das am besten durch eine Analogie im zweidimensionalen Raum:
Würde man eine Kugel durch ein sehr dünnes Verbindungsstück mit der flachen Welt
verbinden, erschiene der Schnittpunkt den Bewohnern der flachen Welt nicht sonderlich
groß. Die Oberfläche der Kugel im Inneren wäre dagegen aber riesig. In unserer
wirklichen Welt werden aus den Schnittpunkten Oberflächen und aus den Oberflächen
Volumen: "Es kann Bereiche im Raum geben, die von außen sehr klein aussehen, aber im
Inneren riesige Volumen haben", zitiert der "New Scientist" den Autor der
Arbeit Chris Van Den Broeck.
Der Vorteil solcher Blasen: Man braucht nur vergleichsweise wenig Energie um sie in in
einer für ein Raumschiff geeigneten Größe zu erzeugen und somit wieder eine Reise mit
Überlichtgeschwindigkeit zu ermöglichen. Der "Warp-Antrieb" ist also wieder im
Gespräch. Nur einen kleinen Nachteil hat das Konzept noch: Niemand weiß bis heute, wie
man das Material, mit der man diese besonderen Blasen erzeugen kann, herstellt. Vielleicht
sollte man einmal bei Scotty im Maschinenraum nachfragen.