Wie entstand eigentlich das Weltall, die Galaxien und der ganze Rest? Das
Gerät, das helfen soll, diese Frage zu beantworten, heißt WIRE, wiegt nur rund 250
Kilogramm und soll am kommenden Montag in den Weltraum geschossen werden. Die NASA startet
mit diesem kleinen Raumfahrtzeug gleichzeitig ihr "Origins"-Programm.
"In mancherlei Hinsicht wird diese erste Mission im Rahmen des Origins-Programms
uns dem endgültigen Ziel von Origins einen entscheidenden Schritt näher bringen",
meinte NASA-Direktor Dr. Harley Thronson. WIRE (Wide-Field Infrared Explorer) soll
nämlich auf seiner viermonatigen Mission Informationen über die Geburt und die
Entwicklung von Galaxien sammeln. "Eines der langfristigen Ziele des
Origins-Programms ist es nämlich, nicht nur zu verstehen wie das Universum entstand,
sondern auch wie die Galaxien und die Sterne entstanden sind." WIRE soll nun Daten
liefern, die die Frage beantworten könnten, wie es überhaupt dazu kommen konnte, daß
sich Sterne wie die Sonne bildeten, um die Planeten wie die Erde kreisen. Und das beste:
"WIRE liefert diese Daten extrem billig."
Das alles preiswert zu sein hat, ist bei dem kleinen Raumfahrzeug Programm: Es gehört
zu einer ganzen Reihe von sogenannten "Small Explorers" (SMEX), die beweisen
sollen, daß man auch mit wenig Geld wissenschaftlich sehr effektive Weltraummissionen
durchführen kann. WIRE ist das fünfte und letzte Mitglied der ersten Generation dieser
Mini-Missionen.
WIRE selbst besteht hauptsächlich aus einem 30 Zentimeter-Teleskop, das - in eine Art
Thermoskanne eingepackt - ständig auf einer Temperatur von -260 °C gehalten wird. Nur so
kann sichergestellt werden, daß die Wärmestrahlung des Teleskops nicht die Strahlung
überstrahlt, die WIRE eigentlich messen soll.
In einem 540 Kilometer hohen Orbit wird das Infrarot-Teleskop weit entfernte Galaxien
beobachten, in denen erheblich mehr Sterne entstehen als beispielsweise in unserer
Galaxis. Und da ein Blick in weit entfernte Bereiche des Weltalls auch immer ein Blick in
die Vergangenheit ist, verraten die Beobachtungen, wie viele dieser Galaxien es eigentlich
gab, als unser Universum noch jünger war.
Und noch bevor WIRE eigentlich um die Erde kreist, ist der Chef des SMEX-Programms Jim
Watzin begeistert: "Das Programm hat schon jetzt vier Raumfahrzeuge im Orbit, die
alle unterschiedlichsten wissenschaftlichen Zwecken dienen und schon wertvollste
Ergebnisse lieferten." Und für das das "Small Explorer"-Programm besonders
wichtig: "Sie wurden rechtzeitig fertig und haben den jeweiligen finanziellen Rahmen
eingehalten oder sind darunter geblieben."
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