Mit einem Spiegel wollten die Russen am Donnerstag Sonnenlicht auf die Erde
leiten. Geplant war, daß die sechs bis acht Kilometer breite Leuchtspur am Abend auch
Deutschland durchquert. Beim Entfalten des 25 Meter großen Spiegels gab es jedoch
Probleme.
Das sogenannte "Znamya 2.5"-Experiment ist schon der zweite Versuch des
russischen "Space Regatta Consortiums", die Sonnenscheindauer auf der Erde
künstlich zu verlängern. Schon 1993 wurde im Experiment "Znamya-2" versucht,
mit Hilfe eines Sonnenspiegels von 20 Metern Durchmesser gebündeltes Sonnenlicht zur Erde
zu schicken.
Das am Donnerstag gescheiterte Experiment "Znamya 2.5" verwendete nun einen
Spiegel mit 25 Meter Durchmesser, der aber dank fortschrittlicherer Oberfläche fünf bis
zehnmal heller sein soll als sein Vorgänger. Wie der Name schon andeutet, sollte der
gescheiterte Versuch lediglich ein Zwischenschritt auf dem Weg zum im nächsten Jahr
geplanten Experiment "Znamya 3", bei dem ein 70 Meter-Spiegel zum Einsatz kommen
soll. Auch an noch größere Refelktoren ist gedacht.
Der im letzten Jahr an Bord einer Progress-Rakete zur Raumstation Mir gebrachte Spiegel
sollte am Donnerstag in sicherem Abstand von der Mir entfaltet werden und einen
Lichtstrahl zur Erde schicken. Es gelang jedoch in zwei Versuchen nicht, den großen
Reflektor zu entfalten. Der Spiegel wurde am Freitag aufgegeben und verglühte in der
Erdatmosphäre.
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