Voll zufrieden sind die Wissenschaftler der Universität Jena mit dem Verlauf
ihres Experimentes CODAG (Cosmic Dust Aggregation) an Bord des Space Shuttles im Oktober,
mit dem die Entstehung von Planenten-Keimen studiert werden sollte. Ergebnisse werden aber
frühestens in einem halben Jahr vorliegen.
Was die Jenaer Astrophysiker mit ihrem Experiment im All zu simulieren versuchten, war
bisher ausschließlich Forschungsgegenstand von Theoretikern: die Entstehung von
"Planenten-Keimen" aus dem Zusammenprall mikroskopisch kleinen Staubpartikel. Die
erste Phase der Entstehung dieser Keime, die nach mehreren Jahrmillionen einmal zu einem
Planeten werden könnten, wollten die Forscher in ihrer Versuchskammer an Bord der
Raumfähre auf die Spur kommen.
Die 90 kg schwere Anlage, in der zehn Einzelexperimente automatisch abliefen, arbeitete
nahezu perfekt: "Technisch haben die Experimente zu 99 Prozent reibungslos
funktioniert", freute sich Dr. Gerhard Wurm vom Astrophysikalischen Institut und
Universitätssternwarte der Universität Jena. Ob sich die insgesamt fünf Jahre
Entwicklungszeit und 3,8 Millionen DM gelohnt haben, wird sich aber erst nach Auswertung
der rund dreieinhalb Gigabyte Daten - darunter eine halbe Millionen Bilder - zeigen. Und
das kann dauern: Erste Ergebnisse werden frühestens in einem halben Jahr erwartet.
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