Seit etwa 70 Jahren wird in allen Schulen gelehrt, daß das Sonnensystem neun
Planeten hat: Die Internationale Astronomische Union (IAU) schickt sich nun an, dieses zu
ändern - ein wenig jedenfalls...

HST-Aufnahme des Planeten Pluto und seines Mondes Charon. Foto: Dr. R.
Albrecht, ESA/ESO Space Telescope European Coordinating Facility/NASA/NSSDC |
Warum die Diskussion um den Status von
Pluto
gerade jetzt so heftig das öffentliche Interesse erregt, scheint auch den Mitgliedern der
IAU Division III etwas schleierhaft zu sein: In einem Statusbericht über Pluto weisen sie
darauf hin, daß die Medienberichte zum Teil "exzellent", andere jedoch auch
"abgrundtief" schlecht gewesen seien.
Dabei ist die Diskussion, was Pluto eigentlich ist, gar nicht neu: Schon seit längerer
Zeit wird von den meisten Astronomen akzeptiert, daß der neunte Planet zumindest etwas
aus der Rolle fällt: Er ist deutlich kleiner als alle anderen Planeten, läuft auf einem
sehr außergewöhnlichen Bahn um die Sonne - die zudem noch die von Neptun kreuzt - und
ist im Gegensatz zu den anderen äußeren Planeten kein Gasplanet. Außerdem ist sein Mond
Charon wesentlich größer als alle anderen Monde im Vergleich zu ihrem Mutterplaneten.
Da wundert es nicht, daß nach der Entdeckung weiterer Pluto-ähnlicher
"Trans-Neptun-Objekte" (TNO) 1992, schnell die Schlußfolgerung nahe lag, daß
Pluto nicht der neunte Planet, sondern vielmehr das größte dieser TNOs sein könnte.
Doch auch diese Idee war im Grunde genommen so neu nicht: Schon in einem Lehrbuch über
das Planetensystem meinten D. Morrison und T. Owen 1988, daß man Pluto vielleicht lieber
als größten Asteroiden ansehen sollte und nicht als kleinsten Planeten.
Entschieden wurde von der IAU bisher noch nichts: Es gibt lediglich die Empfehlung,
daß in einem noch zu erstellenden Katalog der "Trans-Neptun-Objekten" auch
Pluto auftauchen soll. Dort aber an prominenter Stelle: als die Nummer 1.
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