Berechnen kann man die Entfernung so ohne weiteres nicht, man muss sie
messen. Und dazu haben die Astronomen verschiedenen Methoden entwickelt,
die - abhängig von der Entfernung des Sterns oder der gesamten Galaxie -
verwendet werden. Für relativ nahe Sterne kann
man ihre so genannte Parallaxe bestimmen. Dabei schaut man sich an, wie
sich die Position des Sterns infolge des Umlaufs der Erde um die Sonne
relativ zu viel weiter entfernten Sternen verändert. Je nach Genauigkeit
der Messung ist so eine relativ gute Bestimmung der Entfernung möglich.
Funktioniert das nicht mehr, kann man versuchen, aus dem Spektrum des
Sterns seinen Typ zu bestimmen und auf seine wahre Helligkeit zu
schließen und daraus die Entfernung herzuleiten. Ist eine
Entfernungsbestimmung auf diese Weise auch nicht mehr möglich, versucht
man sich mit einer "Entfernungsskala" zu behelfen:
Dabei sucht man nach Sternen, deren Helligkeit man aus
Beobachtungen in unserer Galaxie genau zu kennen glaubt. Man nennt
solche Objekte Standardkerzen. Hier bieten sich
beispielsweise so genannte Cepheiden an. Das sind Sterne, deren
Helligkeit sich periodisch ändert. Wie schnell dieses passiert
hängt, so glaubt man zumindest, mit der maximalen Helligkeit des
Sterns zusammen. Entdeckt man nun solche Cepheiden in einer anderen
Galaxie, kann man beobachten, wie sich die Helligkeit des Sterns
ändert, bestimmt so seine maximale Helligkeit und kann dann daraus
schließen, wie weit der Stern von uns entfernt ist. Ein weiteres
Beispiel ist eine bestimmte Art von Supernova-Explosion, von der
man annimmt, dass sie immer die gleiche maximale Helligkeit hat.
Damit würden sich auch diese Standardkerzen zur Bestimmung
der Entfernung eignen. (ds/22. Januar 2002)
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