Da gibt es heute eine Reihe von Verfahren, deren Aufzählung hier
sicherlich zu weit führen würde, die aber teilweise immer noch auf
den Prinzipien der historischen Experimente zur Bestimmung der
Lichtgeschwindigkeit beruhen. Als erster hat der dänische Astronom
Römer die Lichtgeschwindigkeit bestimmt, in dem er die
Verfinsterung der Jupitermonde beobachtete und eine entdeckte
Verzögerung dabei mit der Entfernung von Erde und Jupiter in
Beziehung setzte. Mit seiner Annahme für den Erdbahndurchmesser
errechnete er immerhin eine Lichtgeschwindigkeit von 214.450
Kilometer pro Sekunde.
Auf der Erde benötigt man keine Annahme über astronomische
Größen und gelangte daher zu genaueren Ergebnissen: Fizeau baute
dazu 1849 zwei Fernrohre auf und setzte an den Ort des
Objektivbrennpunktes bei einem Fernrohr ein Zahnrad, bei dem anderen
einen Spiegel. Setzt man das Zahnrad in Bewegung durchläuft das
Licht eine Lücke des Zahnrades, trifft auf den entfernten Spiegel,
wird dort reflektiert und kommt wieder an seinem Ausgangsort an.
Wenn das Zahnrad sich allerdings mit einer Geschwindigkeit dreht,
die dafür sorgt, dass jetzt gerade ein Zahn an die Stelle der
Lücke getreten ist, bleibt das Gesichtsfeld dunkel. So kann man aus
der Undrehungsgeschwindigkeit des Zahnrades auf die
Lichtgeschwindigkeit schließen. Fizeau erhielt einen Wert von
313.290 Kilometern pro Sekunde. Später gelang es mit der gleichen
Methode auf einen Wert von 299.776 Kilometer pro Sekunde zu kommen.
Die besten Werte erhält man in heutiger Zeit aus der Messung von
Wellenlängen und Frequenzen mit Hilfe moderner Interferometer,
woraus man dann die Lichtgeschwindigkeit bestimmen kann. (ds/28. September 2000)