Der sogenannte Tunneleffekt beschreibt den Vorgang, dass mikroskopische
Objekte durch eine Wand gelangen können, obwohl das eigentlich - nach den
Gesetzen der klassischen Physik - gar nicht möglich sein dürfte. Doch
mikroskopischen Objekten scheint dieses manchmal und spontan zu gelingen
und im Rahmen der Quantenmechanik kann man ausrechnen, wie wahrscheinlich
es ist, dass sie das scheinbar Unmögliche schaffen. Man kann sich ein
solches mikroskopisches Objekt vereinfacht wie eine Wasserwelle
vorstellen, die auf eine Wand trifft und dann spontan durch diese Wand
"tunnelt". Da dies jedoch nur für quantenmechanische Objekte
funktioniert, braucht das die Deichbauer an der Nordsee nicht zu stören.
Wie kommt es zu der Behauptung, durch dieses Tunneln könnten solche
Objekte - fassen wir sie als Wellenpakete auf - schneller als Licht
werden? Um das Resultat vorwegzunehmen, sie sind nicht schneller als das
Licht. Diese Fehlinterpretation kommen gewöhnlich dadurch zustande, das
man nicht eindeutig definiert, wie man eigentlich den Ort
des Objektes, also unseres Wellenpaketes, bestimmt. Wenn man ein
symmetrisches Wellenpaket auf eine Wand zulaufen lässt und es
schließlich durch diese "tunnelt", hat das Paket anschließend
unter Umständen eine nicht mehr symmetrische Form. Wenn man als den
"Ort" des herankommenden Wellenpaketes den "Gipfel"
des Wellenberges ansieht, und das ebenso mit dem asymmetrischen
Wellenpaket nach dem Tunneln macht, kann es sein, dass der Gipfel
verschoben ist, dass er also zum Beispiel ein wenig vorauseilt. Deshalb
kann man bei lichtschnellen Objekten durch diese scheinbar konsequente
Bezeichnung des Ortes erreichen, dass sich diese Maxima (Gipfel) rein
rechnerisch schneller als das Licht bewegen. Eigentlich müsste man aber
bestimmen, wann eine bestimmte "Menge" des Wellenpaketes durch
die Wand getunnelt ist, weil dies auch für das Ausschlagen des
Messinstrument relevant ist, also allgemein für den Transport von
Informationen durch die Wand. Und dieser ist, nach allem was man bis heute weiß, niemals schneller als das Licht. Es gibt immer wieder
Forscher, die anderes behaupten, dann aber Fehler in den Beschreibungen
oder Messungen gemacht haben. Wirklich standhalten konnte bisher noch keines
dieser Experimente. (pj/31. Juli
2000)