Weltweit werden derzeit große Detektoren gebaut, um endlich einmal
diese aus Einsteins Relativitätstheorie folgenden Wellen nachweisen zu können.
Die Wellen werden im allgemeinen mit gewaltigen kosmischen Ereignissen,
wie etwa der Verschmelzung von Schwarzen Löchern oder von
Neutronensternen in Verbindung gebracht. Dies ist auch zutreffend, doch
erzeugen im Prinzip alle Körper, die umeinander kreisen
Gravitationswellen, doch sind sie nur stark genug, wenn die Massen groß
und die Umlaufzeit sehr klein ist. Durch die Abstrahlung von
Gravitationswellen verlieren die Sterne Energie, ihr Abstand verringert
sich und ihre Umlaufgeschwindigkeit nimmt zu. Das konnte man mit Hilfe des
Doppelpulsars PSR1913+16 nachweisen, der vermutlich aus zwei
Neutronensternen besteht, die sich im dichten Abstand umkreisen. Ihre
Umlaufzeit wurde im Laufe der Jahre immer geringer und zwar um genau den
Betrag, den die Gravitationswellen-Theorie vorausgesagt hat. Dies ist der
bis heute beste Beweis für die Existenz von Gravitationswellen. Joseph
Taylor und Russell Hulse erhielten dafür 1993 den Nobelpreis für Physik.
Gravitationswellen sollten - wenn sie eine Messanlage durchlaufen - die
gesamte Messstrecke kurzzeitig verformen. Je nach Größe der
Messeinrichtung hofft man so, unterschiedliche Gravitationswellen aufspüren
zu können, die auf verschiedene Ereignisse zurückzuführen sind. Einen
Überblick über einige Detektorprojekte gibt unsere AstroLink-Seite zum
Thema Gravitationswellen.
Das ambitionierteste Projekt ist sicherlich derzeit LISA. Dabei sollen
drei Satelliten ins All geschossen werden und so - unberührt von Störungen
auf der Erde und mit extrem langen Messstrecken - versuchen,
Gravitationswellen aufzuspüren. (ds/25. Juli 2000)