Virtuelle Teilchen sind, wie der Name schon sagt, nicht wirklich
vorhanden,
sondern zunächst einmal mathematische "Krücken". Es gibt
allerdings Effekte, die nicht mit reellen Teilchen erklärt
werden können. Zum Beispiel ziehen sich einfache Metallplatten im
Vakuum an (der sogenannte Casimir-Effekt), was man mathematisch auf das
Fluktuieren von virtuellen Teilchen
zurückführt. Fluktuieren meint dabei, dass die
Teilchen kurz erscheinen und wieder verschwinden, bevor man sie nachweisen
könnte. Sie entfalten dabei eine Wirkung auf die Umgebung, sind aber
nicht direkt nachweisbar, sondern nur indirekt durch die Anziehung
der Platten. Man kann sie also auch nicht sehen.
Ein
verwandter Effekt tritt zum Beispiel bei sehr großen Gravitationsfeldern auf,
wie sie durch Schwarze Löcher entstehen. Dort kann es passieren,
dass aus den Fluktuationen virtueller Teilchen reale Partikel werden. So kann
ein Elektron mit einem Anti-Elektron als Partner entstehen. Die sind
dann wirklich vorhanden und die Energie dafür wird aus dem Schwarzen
Loch entnommen. Daher haben manche Theoretiker auch die Vorstellung
entwicklet, dass das Universum auf ähnliche Weise aus einer Fluktuation entstanden
ist. Aber
es ist noch immer nur ansatzweise verstanden, welche Kräfte beim
Urknall wichtig waren. Selbst Raum und Zeit sind erst im Urknall
entstanden und hatten nicht die heute gewohnten Eigenschaften. Als vielversprechende
Modelle für die Phase der Entstehung des Universums werden
sogenannte Stringtheorien gehandelt, von denen es aber viele verschiedene
gibt. (pj/27. Januar 2000)