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Wieso kann Materie überhaut in ein Schwarzes Loch
fallen?
Die Frage erscheint auf den ersten Blick ungewöhnlich, bezieht sich aber auf
einen überraschenden Sachverhalt: Verfolgt man als externer Beobachter ein
Objekt, das sich einem Schwarzen Loch nähert, wird dieses bei der Annäherung
nicht nur röter und lichtschwächer, sondern sich auch immer weiter verlangsamen
und schließlich "einfrieren", wenn es den Ereignishorizont erreicht hat. Da ist
natürlich die Frage berechtigt, wie bei einer solchen Beobachtung ein Schwarzes
Loch überhaupt wachsen kann.
Es kommt dabei immer auf die Perspektive an. Für das Objekt selbst sieht die
Sache nämlich anders aus: Nachdem es den Ereignishorizont des Schwarzen Loch
überquert hat, kann es machen, was es will - es wird unweigerlich zur zentralen
Singularität gezogen. Informationen über das Schicksal des Objekts innerhalb des
Ereignishorizonts können allerdings nicht in die Welt auf der anderen Seite des
Ereignishorizonts gelangen. Die Masse des Objekts wird aber den Ereignishorizont
ein wenig vergrößern.
Und genau dies ist der Punkt: Ein externer Beobachter wird nie verfolgen
können, wie ein Objekt den ursprünglichen Ereignishorizont überquert, doch
dieser wächst mit der zugewonnen Masse und Energie, so dass auch das Schwarze
Loch gewachsen ist. (ds/23. September
2024)
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