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Gibt es auch Abfallprodukte bei der Kernfusion, die man einlagern müsste?
Kernfusion kennt man von der Sonne: Durch sie produziert unser Zentralstern
seine Energie, nur sind die Bedingungen im Inneren der Sonne auf der Erde nur
sehr schwer und mit hohem Aufwand nachzustellen. Vielerorts wird an
Kernfusionsreaktoren geforscht, gilt diese Art der Energieerzeugung doch als
deutlich sauberer als herkömmliche Atomkraftwerke.
Allerdings erzeugt auch ein Fusionskraftwerk radioaktiven Abfall, weil
die energiereichen Neutronen, die bei der Fusion entstehen, die Wände des
Plasmagefäßes aktivieren. Die genauen Umstände hängen dabei von den verwendeten
Materialien ab und die aktuelle Forschung versucht, Materialien zu finden, durch
die sich dieses Problem reduzieren lässt. Nach Betriebsende eines
Fusionskraftwerks müssten die Wände des Plasmagefäßes aber zwischengelagert
werden, die entstehende Abfallmenge ist damit zunächst größer als bei
Atomkraftwerken. Es gibt aber einen wichtigen Unterschied: Es handelt sich
hauptsächlich um schwach radioaktive oder mittelradioaktive Materialien, die ein
viel geringeres Risiko für die Umwelt und die menschliche Gesundheit darstellen.
Auch dürfte durch eine schnelle Abnahme der Radioaktivität keine Endlagerung
nötig werden. (ds/15.
Mai
2024)
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