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Stellen die Beobachtungen von entfernten Galaxien durch James Webb die
Kosmologie infrage?
Das Weltraumteleskop James Webb, der wissenschaftliche Nachfolger
des Weltraumteleskops Hubble, beobachtet im Infraroten und soll unter
anderem Galaxien entdecken und untersuchen, die in großer Entfernung existieren
und die wir damit zu einem Zeitpunkt sehen, zu dem das Universum noch sehr jung
war. Die Hoffnung ist, durch deren Beobachtung mehr über die Entstehung und
Entwicklung von Galaxien und des gesamten Universums zu erfahren.
Tatsächlich hat James Webb die Erwartungen bislang nicht enttäuscht
und manche Resultate scheinen auf den ersten Blick nicht zu allen Vorstellungen
über die Geschehnisse in den ersten Milliarden Jahren des Universums zu passen.
Nur verlangen natürlich neue Beobachtungen auch eine besonders gründliche
Auswertung und Analyse. Nicht alles, was man auf den ersten Blick zu sehen
glaubte, hat sich nach genauerer Betrachtung auch als das erwiesen, was man
zunächst dachte.
So gibt es viele Daten, die man noch erklären muss, aber noch niemand glaubt
aktuell, dass man etwa die komplette Urknalltheorie umschmeißen müsste. Vielmehr
wird es wohl darum gehen, ob die aktuellen Theorien zur Entstehung von Galaxien,
supermassereichen Schwarzen Löchern, usw. zu den Beobachtungen passen. Aber
gerade in diesem Bereich war zuvor noch vieles unklar, so dass James Webb
hoffentlich neue Erkenntnisse - und vielleicht auch neue Theorien - liefern
wird. (ds/7.
März
2024)
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