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Das Weltraumteleskop James Webb hat im jungen Universum
gewaltige Galaxien entdeckt, deren Existenz aktuellen Theorien widerspricht. Wie
lässt sich das erklären?
Das ist eine spannende Frage, auf die es noch keine Antwort gibt. James Webb
dringt mit seinem Infrarotblick in Regionen vor, die dem Weltraumteleskop
Hubble und auch anderen Teleskopen bislang verborgen geblieben sind. Da
wundert es nicht, dass dabei Entdeckungen gemacht werden, die zunächst nicht zu
den aktuellen Theorien zu passen scheinen.
Die großen Galaxien, die wir heute in unserer galaktischen Nachbarschaft
beobachten, sind über lange Zeit durch Verschmelzung oder durch das Verschlucken
kleinerer Systeme entstanden - so zumindest die aktuelle Theorie. Danach sollte
man also kurz nach dem Urknall vor allem kleinere Galaxien finden und noch keine
massereichen Systeme.
Sollte sich also die Beobachtung bestätigen, müsste man sich über unsere
Vorstellung von der Entstehung von Galaxien Gedanken machen. Allerdings kann es
auch anders kommen: So hat erst unlängst ein Forschungsteam zu bedenken gegeben,
dass es sich bei den von James Webb beobachteten Objekten gar nicht um
Galaxien handeln muss, sondern es vielmehr gewaltige Sterne sein könnten (siehe:
Was sind schwarze Sterne und hat man wirklich welche
gefunden?). Gerade bei einem neuen Teleskop, mit neuen Instrumenten und
einer neuen Datenqualität gilt es sorgfältig zu prüfen, ob man wirklich die Art
von Objekten vor sich hat, die man glaubt vor sich zu haben. Es bleibt also
spannend...
(ds/7. August
2023)
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