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Wann wurde erkannt, dass es über die Grenzen der
Milchstraße hinaus ein "dahinter" gibt?
Das ist gerade einmal rund hundert Jahre her: In den ersten zwei Jahrzehnten des
20. Jahrhunderts gab es eine recht hitzige Diskussion in der Astronomie, die
sich mit der Größe des Universums beschäftigte. Konkret ging es um die Frage, um
was es sich genau bei den eigentümlichen und oft spiralförmigen Nebeln handelte,
die man dank der immer besseren Teleskope überall am Himmel entdeckt hatte. Ein
Lager hielt diese Nebel für Nebel in unserer Milchstraße und vertrat damit die
Auffassung, dass unser Universum im Grunde genommen nur aus der Milchstraße
besteht, das andere Lager glaubte, dass es sich bei diesen Nebeln um Galaxien
wie unsere Milchstraße handelt, die Milchstraße somit nur eine Galaxie von
vielen im Universum sein kann.
Die Frage endgültig geklärt werden konnte dann dank einer Entdeckung von Edwin
Hubble: Er spürte nämlich in der Andromedagalaxie, damals noch "Andromadanebel",
sogenannten Cepheiden auf, die eine vergleichsweise genaue Entfernungsbestimmung
ermöglichten. Auf diese Weise stelle man fest, dass dieser Nebel sehr viel
weiter entfernt war als viele dachten und es sich damit nicht um einen Nebel in
der Milchstraße, sondern um eine andere, sehr viel weiter entfernte Galaxie
handeln musste.
(ds/9. März
2023)
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