Warum wird so häufig bei Roten Zwergsternen nach Planeten
gesucht und vergleichsweise wenig bei sonnenähnlichen Sternen?
Rote Zwergsterne stellen den häufigsten Sternentyp in unserer Milchstraße dar
und auch bei vielen Sternen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft handelt es
sich um Rote Zwerge. Das macht natürlich die Frage nach der Existenz von
Planeten sehr spannend.
Es gibt aber noch einen weiteren Grund: Eines der Verfahren der Planetensuche
ist die sogenannte Radialgeschwindigkeitsmethode, bei der der Einfluss
ausgewertet wird, den ein umlaufender Planet auf seinen Zentralstern hat. Dieser
Einfluss hängt von der Masse und der Entfernung des Planeten von seiner Sonne
ab. Erdähnliche Planeten, die in etwa so weit von ihrem Stern entfernt sind wie
die Erde von der Sonne, sind auf diese Weise aktuell nur sehr schwer
nachzuweisen, weil ihr Einfluss auf den Stern zu gering sind.
Rote Zwergsterne allerdings sind deutlich masseärmer und leuchtschwächer als die
Sonne. Die interessante "lebensfreundliche" Zone um solche Sterne liegt
wesentlich näher am Stern als in unserem Sonnensystem und die dort umlaufenden
Planeten haben somit einen erheblich größeren Einfluss auf den jeweiligen Stern
und sind damit auch einfacher nachweisbar. Auch dies macht Rote Zwergsterne
interessant.
(ds/7. Februar
2023)
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