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Könnten GPS- und Telekommunikationsdienste durch eine
Kaskade von Weltraumschrott unmöglich werden?
Weltraumschrott, also die nicht mehr manövrierbaren Hinterlassenschaften der
Raumfahrt im Erdorbit, ist ein Problem, das die Raumfahrtnationen
glücklicherweise inzwischen erkannt haben. Anfangs wurden ausgebrannte
Raketenstufen oder ausgediente Satelliten einfach im Orbit gelassen, heute
versucht man, sie entweder gezielt zum Absturz zu bringen oder aber auf Bahnen
zu lenken, wo sie keine Gefahr für andere Satelliten mehr darstellen.
Die Gefahr ist nämlich, dass durch Kollisionen größerer Objekte eine
regelrechte Kaskade von Weltraumschrottteilchen entsteht. Das würde in den
betroffenen Höhen einen Aufenthalt sehr unsicher machen. Man denkt daher
inzwischen sogar über den Einfang von Weltraumschrott nach.
Aktuell ist das Problem noch vergleichsweise gering, doch könnte sich das
schnell ändern, wenn nichts oder zu wenig getan wird. Ein kompletter Ausfall von
Satellitendiensten ist zunächst nicht zu erwarten - auch deshalb nicht, weil
Satelliten mit verschiedenen Aufgaben auch verschiedene Umlaufhöhen benutzen, in
denen die Weltraumschrott-Dichte unterschiedlich ist. Es ist aber auf jeden Fall
günstiger, jetzt in die Müllvermeidung zu investieren, als später nach
Möglichkeiten zu suchen, wie man Satelliten trotzdem noch sicher betreiben kann.
Wenn man gar nichts tut (was ja zum Glück nicht der Fall ist), dürfte der
Betrieb von Satelliten auf jeden Fall immer teurer und aufwendiger werden.
(ds/4.
August 2021)
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