Wieso weiß man nach so langer Zeit noch immer nicht, ob es
Leben auf dem Mars gibt oder gab?
Erstmals wurde Mitte der 1970er mithilfe der Viking-Sonden nach Spuren
von Leben auf dem Mars gesucht - dies ist fast 50 Jahre her und noch immer gibt
es auf die Frage, ob es Leben auf dem Mars gibt oder gab, noch keine Antwort.
Warum ist das so?
Zunächst darf man nicht vergessen, dass es in den 1980er und 1990er Jahren eine
lange Pause in der Marsforschung gab. Und es kommt hinzu, dass der Nachweis von
Leben - und insbesondere von Leben wie wir es noch gar nicht kennen - alles
andere als einfach ist. Noch schwieriger ist der Beweis, dass es irgendwo noch
nie Leben gegeben hat.
Robotische Sonden wie die Viking-Lander oder auch die Marsrover können
vor Ort nur Untersuchungen machen, die vorher festgelegt wurden und können nicht
"improvisieren". Zudem sind die Möglichkeiten, die eine robotische Sonde vor Ort
für chemische und biologische Analysen hat, sehr begrenzt.
Deswegen hoffen viele Marsforscherinnen und Marsforscher auf Gesteinsproben vom
Mars, die sich im irdischen Labor sehr viel gründlicher untersuchen lassen
würden. Der Marsrover Perseverance, der noch im Februar auf dem Mars
landet, wird entsprechende Proben von vielversprechenden Stellen sammeln, die
dann später zur Erde zurückgeschickt werden sollen. Der ExoMars-Rover
der ESA ist noch spezieller für die Suche nach Lebensspuren ausgestattet, doch
werden auch seine Möglichkeiten begrenzt sein. Die größte Chance, eine Antwort
zu finden, dürften daher tatsächlich Bodenproben vom Mars sein oder sogar eine
astronautische Marsmission, wo Menschen mit Intuition und Improvisation
vielleicht mehr erreichen könnten als Roboter.
Nur eines sollte man sich immer vor Augen führen: Die Suche nach Leben auf
anderen Planeten ist die Suche nach etwas, was man noch nie zuvor gesehen hat.
Das macht die Sache so spannend, aber auch außerordentlich kompliziert.
(ds/9.
Februar 2021)
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