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In welcher Farbe würde das menschliche Auge den Merkur aus
nächster Nähe sehen?
Merkur ist relativ farblos. Wie genau ein Mensch den innersten Planeten des
Sonnensystems sehen würde, liegt aber - im wahrsten Sinn des Wortes - im Auge
des Betrachters. Einen Eindruck kann man gewinnen, indem man Aufnahmen in
verschiedenen Wellenlängenbereichen so kombiniert, dass ein Bild entsteht, das
dem Eindruck des menschlichen Auges recht nahekommt.
Doch das ist nicht so leicht, da es dabei auf zahlreiche Faktoren ankommt.
Mithilfe von Daten der NASA-Sonde Messenger haben Wissenschaftler dies
einmal demonstriert: Auf dem Bild ist oben rechts der Merkur in einer
Standard-Schwarz-Weiß-Ansicht zu sehen, die auf einer Aufnahme durch einen
430-Nanometer-Filter beruht. Die anderen Ansichten sind Drei-Farb-Komposita, die
aus Daten bei 480, 560 und 630 Nanometern gewonnen wurden - entsprechend der
Farben blau, grün und rot. Sie wurden damit ähnlich dem Farbempfinden des
menschlichen Auges erstellt.
Die Unterschiede ergeben sich nun allein daraus, wie Kontrast und Helligkeit der
Einzelbilder vor der Kombination gewählt wurden. Trotzdem wird keine dieser
Ansichten exakt der von einem Menschen gesehenen "Wirklichkeit" entsprechen, da
jedes menschliche Auge Farben etwas unterschiedlich wahrnimmt und zudem auch
Licht zwischen den Filterbereichen sieht, das bei diesem Verfahren verlorengeht.
Bild: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Arizona State
University/Carnegie Institution of Washington
(ds/7.
Februar 2018)
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