Wird Gaia auch die Bereiche der Lagrange-Punkte 4 und 5 von
Jupiter und Saturn untersuchen?
Die europäische Astrometriemission Gaia führt einen systematischen
Scan des gesamten Himmels durch, um so die Positionen und andere Daten von rund
einer Milliarde Objekten zu erfassen. Im Fokus der Wissenschaftler stehen dabei
auch Asteroiden. So hofft man, im Verlauf der Mission die Positionen und
Geschwindigkeiten von mehr als 200.000 Asteroiden so genau zu messen, dass ihre
Umlaufbahnen mit einer bisher noch nie erreichten Präzision bestimmt werden
können.
An den sogenannten Lagrange-Punkten 4 und 5 eines Planeten mit der Sonne hat
man bei vielen Planeten sogenannte Trojaner entdeckt. Es handelt sich dabei auch
um Asteroiden, die sich jedoch eine Umlaufbahn mit dem jeweiligen Planeten teilen und
ihm um 60 Grad vorauseilen oder ihm in einem Abstand von 60 Grad folgen. Die
bekannteste Trojaner-Population findet sich beim Jupiter, doch wurden auch bei
anderen Planeten bereits Trojaner entdeckt. Bei Saturn allerdings bislang nicht.
Interessant ist etwa die Frage, ob die Jupiter-Trojaner aus anderen Bereichen
des Sonnensystems stammen oder ob sie sich direkt aus den Staubkörnern in
Jupiters Umlaufbahn gebildet haben. Die Daten von Gaia sollen helfen, diese Frage zu beantworten. Auch wird Gaia nach Trojanern an
entsprechenden Orten bei Venus, Mars und Erde suchen. (ds/1.
Oktober 2014)
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