Wenn man Astronomie studieren will, muss man in der Regel
zunächst Physik studieren, da Astronomie oder Astrophysik kein
eigenes Studienfach ist. Während des Physik-Hauptstudiums kann man
dann schon Spezialvorlesungen in Astronomie und Astrophysik besuchen
und seine Diplomarbeit auch über ein astrophysikalisches Thema
schreiben. Man ist nach Abschluss des Studiums allerdings Physiker und
nicht etwa Astronom oder Astrophysiker. Eine richtige Spezialisierung
erfolgt dann während der Promotion. An manchen Universitäten promoviert
man in Astrophysik, an anderen heißt das Fach Astronomie, ohne dass dies
bedeuten muss, dass man sich nur mit Fragen der klassischen Astronomie
beschäftigt. Die Wissenschaft "Astronomie" hat übrigens oft sehr viel
weniger mit schönen bunten Bildern aus dem All zu tun, als manche
vielleicht glauben.
Wenn man nach den Berufsaussichten für Astronomen fragt, muss
man immer erst definieren, über was man eigentlich genau redet:
Feste Stellen in der Astronomie gibt es relativ wenig, die meisten
Wissenschaftler arbeiten in projektgebundenen Zeitverträgen und müssen
sich nach zwei bis fünf Jahren nach einem anderen Job umsehen oder
hoffen, dass ihr Vertrag verlängert wird. Wenn man allerdings mit einem
Physikstudium (was ja Voraussetzung für Astronomie ist) liebäugelt und
später dann in Astronomie eine Doktorarbeit schreiben will, hat man zur
Zeit auch in Deutschland recht gute Karten, nach seiner Doktorarbeit
einen Job zu finden - nur nicht unbedingt in der Wissenschaft, sondern
beispielsweise in der Softwareentwicklung. Man kann daher nur jedem, der
Astronomie studiert raten, sich auch alternativen
Beschäftigungsmöglichkeiten beispielsweise in der Computerbranche zu
überlegen, falls es mit dem "Beruf Astronom" nicht klappt. Überall auf
der Welt gibt es mehr Astronomiestudenten als Astronomenstellen und es
kommt immer wieder vor, dass auch "die besten" keine Dauerstelle finden,
weil es einfach zu wenig davon gibt. (ds/19. Februar
2004)
Haben Sie auch eine Frage? Frag astronews.com.