Ariane im Odenwald
Wer durch den landschaftlich reizvollen fränkischen Teil des Odenwalds fährt,
dürfte zunächst überrascht sein, auf einer Anhöhe in der Nähe des Örtchens
Hardheim eine Rakete vom Typ Ariane 5 zu erblicken. Was macht dieses
Rückgrat der europäischen Raumfahrt hier im Zentrum der deutschen
Grünkernindustrie?
Die Antwort ist einfach: Das Modell der Ariane 5 im Maßstab 1 zu 4,29
soll an einen berühmten Sohn Hardheims erinnern, an den am 18. März 1880 hier
geborenen Raumfahrtpionier Dr.-Ing. Walter Hohmann. Sein 1925 erschienenes Buch "Die
Erreichbarkeit der Himmelskörper" gilt als erste mathematisch fundierte
Darstellung der Grundlagen des Raumflugs. Wernher von Braun nannte seine
Überlegungen "bahnbrechend". Hohmanns Vorschlag, auf einem Himmelskörper
mithilfe eines "Beiboots" zu landen, wurde im Rahmen des Apollo-Mondprogramms
realisiert. Bekannt ist bis heute die sogenannte "Hohmannbahn" oder
Hohmann-Ellipse zum Übergang zwischen zwei Umlaufbahnen verschiedener Höhe.
An den bekannten Sohn des Ortes erinnert Hardheim mit dem
Astronomie-Arbeitskreis Walter-Hohmann-Sternwarte, dem
Walter-Hohmann-Schulzentrum und der Walter-Hohmann-Höhe, auf der seit 2012 das
Modell der Ariane 5 steht. Hohmann starb 1945 in Essen, wo auch die
Sternwarte nach ihm benannt ist.
Foto: Stefan Deiters
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