SETI: Schub für Suche nach außerirdischem Leben

Dgoe

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Hallo Senf,

ich kann mir das kaum vorstellen. Überhaupt Leben zu entwickeln, ganz gehörig schwer. Dann noch Intelligentes? Viel viel seltener noch. So. Und dann ziehen die für ihre Energieversorgung 20 Prozent des Sternlichts ab oder noch viel mehr (wir sehen nur aus einem Winkel zu). Mann, was für wahnsinnig viel Energie. Wofür? Braucht man nicht, wollen die Planeten wie Cookies backen? Kometen zum Gewürz? Oder die interplanetare RaumfahrtTechnologie brauch jede Menge, Quatsch.

Die kann es kaum geben in so unmittelbarer Nachbarschaft, sind ja wohlgemerkt alles Treffer innerhalb unseren kleinen Kuchenstücks der Galaxis.

Und da genau spielen sie Sternen rum schon, das ist alles so nur Marktschreierei. Da nehme ich keinen Cent von ernst.

Konstruiere mal was:
Zig Sterne entstehen in unmittelbrer Nachbarschaft, kreuzen sich dauerd gegenseitig. Wer will denn da ausschließen, dass die Protoscheibe eines jungen Sterns um eines älteren herumgerät? Das wären auch 20% locker mal. Wer weiß denn was überall so herumschirrt?

Dass um einen voll fertigen Stern, richtig viel Material ankommt nochmal, ja Hallo. Oh Wunder, das Universum ist nicht so ganz homogen, interessiert unsere Modelle nicht.
Auch wenn es noch so viele Aliens geben mag, lasst doch den Sternen bisschen Spaß.

Gruß,
Dgoe
 

FrankSpecht

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Moin Dgoe,
Die kann es kaum geben in so unmittelbarer Nachbarschaft
Eventuell hast du auch Herrn Senfs Post#6 hier mitbekommen?
Assuming that gas cooling and star formation continues, the Earth formed before 92% of similar planets that the Universe will form.
Insofern stimmt das Zitat von dir.

Desweiteren ist zu beachten, dass eine Dyson-Sphäre in Beobachtungen ebenfalls einen Infrarotüberschuss liefern sollte, der aber um diesen Stern (KIC 8462852) eben nicht beobachtet wird[SUP]1[/SUP].
Das unauffällige Infrarotspektrum ist übrigens auch ein Problem für die Dysonsphäre – die ja im Paper selbst keine Rolle spielt. Denn schon in Dysons Paper von 1960 ging es darum, die Dinger aufgrund ihrer auffälligen Infrarot-Abstrahlung zu suchen.
1.) http://www.scilogs.de/astrogeo/thats-no-moon-kometen-vs-ausserirdische/
 
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FrankSpecht

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Moin Dgoe,
Überhaupt Leben zu entwickeln, ganz gehörig schwer.
So pauschal, wie du das hier schreibst, stimmt das wohl eher nicht.
Leben bildete sich auf der Erde sicher bereits vor 3,8 Milliarden Jahren
The earliest claim is that the history of life on earth goes back 3,850 million years
Also rund 700 Millionen Jahre nach der Entstehnung des Sonnensystems.

Neuesten Studien zufolge sogar noch 300 Millionen Jahre früher:
Our interpretation that the light C isotope signature in primary graphitic inclusions could reflect biologic processes is consistent with an estimate from molecular divergence in prokaryote phylogenetic relationships that a terrestrial biosphere had emerged by 4.1 Ga (36). Confirming such a connection would represent a potentially transformational scientific advance. However, given the low occurrence of carbon-bearing Hadean zircons, establishing a Hadean carbon cycle and its possible bearing on the origin of life will require enormous and sustained efforts.
Leben bildete sich, sobald die Möglichkeit gegeben war.
Natürlich handelt es sich hierbei nicht um intelligente Lebensformen, zu deren Entstehung stabile Prozesse notwendig sind.
Die ersten Lebensformen auf der Erde unterscheiden sich von heutigen, da die frühe Erde eine atmosphärisch gänzlich andere war als diejenige seit rund 600 Millionen Jahren.
 

Bynaus

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Leben bildete sich, sobald die Möglichkeit gegeben war.

Das muss deshalb aber nicht zwingend heissen, dass Leben sich "einfach" bildet. Es kann auch z.B. bedeuten dass Planeten, auf denen das Leben (zufällig) früh beginnt, durch ihre längere "belebte" Lebensdauer eine höhere Chance haben, Beobachter hervorzubringen, bevor der alternde Stern die Biosphäre wieder auslöscht. Oder aber, es kann bedeuten dass das Vorhandensein von Leben zu einem frühen Zeitpunkt wichtig ist, um den Planeten langfristig lebensfreundlich zu halten: Planeten, auf denen sich das Leben nicht früh bildet, verlieren ihre Bewohnbarkeit - und bringen deshalb auch keine Beobachter hervor. Es sind sicher noch mehr Alternativen denkbar.

Trotzdem können wir heute nicht wirklich beurteilen, wie häufig Leben tatsächlich entsteht, wenn die Bedingungen gegeben sind. Auch ein Grund, warum die Erforschung von anderen potentiell lebensfreundlichen Umgebungen wie der frühe Mars, Europa (und evtl. auch die frühe Venus) so wichtig ist.
 

Mahananda

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Das muss deshalb aber nicht zwingend heissen, dass Leben sich "einfach" bildet.

Abgesehen davon beruhen die Datierungen für 3,8 bzw. jetzt aktuell 4,1 Milliarden Jahre allein auf Delta-13C-Werten. Und hierbei ist noch gar nicht klar, ob der reduzierte 13C-Gehalt auf biogene Ursachen zurückzuführen ist oder nicht. Es könnte z.B. sein, dass vor etwa 4 Milliarden Jahren generell ein im Vergleich zu heute erhöhter 12C-Wert präsent war, der sich dann im Zuge der Inkohlungen der Landflora während des Paläozoikums (Devon, Karbon, Perm) auf den heutigen Wert reduzierte. Über Photosynthese wurde bevorzugt 12C gebunden (heute immer noch), welches dann in Gestalt von Zellulose dauerhaft aus dem Kohlenstoffzyklus ausschied, so dass sich der 13C-Wert sukzessive anreicherte. Dann hätte man eine Erklärung für den heutigen Delta-13C-Wert und die im Vergleich dazu niedrigeren Delta-13C-Werte in den Isua-Gneisen bzw. in den westaustralischen Zirkonen. Nur so eine Anregung von mir ...
 

FrankSpecht

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Moin Mahananda,
Und hierbei ist noch gar nicht klar, ob der reduzierte 13C-Gehalt auf biogene Ursachen zurückzuführen ist oder nicht.
Ja, deshalb steht in der Überschrift des Artikels auch "Potentially" ;)
Auch im Artikeltext sind etliche Konjunktive enthalten. Das muss man natürlich beachten.

Aber du hast recht, statt
Neuesten Studien zufolge sogar noch 300 Millionen Jahre früher:
hätte ich schreiben sollen:
Neuesten Studien zufolge könnte es sogar noch 300 Millionen Jahre früher entstanden sein:

Andererseits bin ich, aus unerfindlichen Gründen (vielleicht habe ich in der Vergangenheit mal was darüber gelesen?), Anhänger der These, dass sich Leben "einfach" überall bildet, sobald es die Chance dazu hat.
Ich sage nicht, dass es sich auch überall über Millionen oder Milliarden Jahre hält!

Irgendwo hier im Forum gab es schon einmal die Diskussion, was Leben überhaupt ist (Feuer?). Aber das führt zu weit vom Threadthema weg, da es hier, Stichwort SETI, tatsächlich um die Suche nach extraterrestrischen Intelligenzen geht.
 
Zuletzt bearbeitet:

FrankSpecht

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Moin Bynaus,
Trotzdem können wir heute nicht wirklich beurteilen, wie häufig Leben tatsächlich entsteht, wenn die Bedingungen gegeben sind. Auch ein Grund, warum die Erforschung von anderen potentiell lebensfreundlichen Umgebungen wie der frühe Mars, Europa (und evtl. auch die frühe Venus) so wichtig ist.
Ich stimme dir eigentlich zu. Ich habe nur das Problem mit der Aussage, dass, wenn Lebensformen (auch als Fossil) auf einem anderen Himmelskörper in unserem Sonnensystem entdeckt würden, man sagen könnte, dass sich Leben überall bei passenden Bedingungen bildet. Denn in so einem "kleinen" Bereich wie einem Sonnensystem ist Panspermie meiner Ansicht nach viel wahrscheinlicher als über interstellare Distanzen (aber halt auch kein Ausschlagskriterium).
 

Bynaus

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Moin Bynaus,

Ich stimme dir eigentlich zu. Ich habe nur das Problem mit der Aussage, dass, wenn Lebensformen (auch als Fossil) auf einem anderen Himmelskörper in unserem Sonnensystem entdeckt würden, man sagen könnte, dass sich Leben überall bei passenden Bedingungen bildet. Denn in so einem "kleinen" Bereich wie einem Sonnensystem ist Panspermie meiner Ansicht nach viel wahrscheinlicher als über interstellare Distanzen (aber halt auch kein Ausschlagskriterium).

Du hast recht, aber ich vermute, wir könnten das unterscheiden. Aber ich nehme an, du stimmst mir zu, dass die These, das "Leben überall einfach entsteht, wo die Bedingungen gegeben sind" sofort widerlegt wäre, wenn wir herausfinden, dass die Bedingungen auf dem Mars und evtl. auch Europa / Enceladus / Venus gegeben wären, diese Orte aber gleichzeitig keine Anzeichen von Leben zeigen.
 

ralfkannenberg

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Ja, deshalb steht in der Überschrift des Artikels auch "Potentially" ;)
Auch im Artikeltext sind etliche Konjunktive enthalten. Das muss man natürlich beachten.
Hallo Frank,

das ist korrekt. Deswegen lese ich solche Artikel schon lange nicht mehr, es sei denn, sie betreffen mein unmittelbares Interesse.

Ich sage nicht, dass solche Artikel auf dem Wege der Forschung und des Erkenntnisgewinnes nicht wichtig sind, ganz im Gegenteil, sie sind sogar sehr wichtig ! - Aber eben ("ja aber"): sie sind nicht geeignet, in der Presse - dort natürlich ohne Konjunktive - verbreitet zu werden und einer zwar interessierten aber letztlich fachlich-inkompetenten Leserschaft etwas vorgaukeln, was noch gar nicht erhärtet ist.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Aber ich nehme an, du stimmst mir zu, dass die These, das "Leben überall einfach entsteht, wo die Bedingungen gegeben sind" sofort widerlegt wäre, wenn wir herausfinden, dass die Bedingungen auf dem Mars und evtl. auch Europa / Enceladus / Venus gegeben wären, diese Orte aber gleichzeitig keine Anzeichen von Leben zeigen.
Hallo Bynaus,

sorry für meine Pedanterie, aber das ist ein Widerspruch:

wenn man auch den von Dir genannten Mitgliedern unseres Sonnensystems - übrigens identisch mit meiner ersten Wahl - keinerlei Lebensformen vorliegen (wie man sowas nachweist lasse ich jetzt mal gänzlich offen), so heisst das zunächst nur, dass die Bedingungen für die Entstehung des Lebens dort eben nicht gegeben sind.

Man hat dann also mindestens eine Bedingung, die für die Entstehung des Lebens erforderlich ist, übersehen.

Erst wenn diese Bedingungen, die für die Entstehung des Lebens erforderlich sind, vollständig verstanden sind, kann man die von Dir genannte Schlussfolgerung tätigen, aber ich fürchte, dieses Verständnis ist im aktuellen Kenntnisstand der Wissenschaft noch bei weitem nicht vorhanden.

Und was die Nachweisbarkeit anbelangt, so sollte uns auch bewusst sein, dass selbst hier auf der Erde das "missing link" zwischen dem gemeinsamem Vorfahren Affe/Mensch und dem Menschen noch nicht gefunden ist, sondern ein zeitlicher Gap besteht, der wenn ich mich recht entsinne rund 2 1/2 mal grösser ist als der Zeitraum, auf dem es bekannte Menschen (also fossile Funde) auf der Erde gibt. Also ~4 Millionen Jahre versus ~10 Millionen Jahre.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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wenn man auch den von Dir genannten Mitgliedern unseres Sonnensystems - übrigens identisch mit meiner ersten Wahl - keinerlei Lebensformen vorliegen (wie man sowas nachweist lasse ich jetzt mal gänzlich offen), so heisst das zunächst nur, dass die Bedingungen für die Entstehung des Lebens dort eben nicht gegeben sind.

Nicht unbedingt. Es könnte auch einfach heissen, dass Leben nicht "einfach" entsteht.

Wenn beim Lotto nicht jedes Mal jemand gewinnt heisst das nicht, dass die Bedingungen für einen Gewinn nicht gegeben sind - sie wurden einfach nicht realisiert.
 

ralfkannenberg

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Nicht unbedingt. Es könnte auch einfach heissen, dass Leben nicht "einfach" entsteht.
Hallo Bynaus,

dem habe ich nicht widersprochen, ganz zu schweigen davon, dass ich diese Vermutung auch selber teile.

Es ist nur so, dass wir mit unserem derzeitigen Kenntnisstand nicht beurteilen können, was die Bedingungen zur Entstehung des Lebens sind. Und solange diese Liste nicht vollständig ist und/oder womöglich bei den Punkten, die in der Liste drin sind, bei einigen Aspekten zu streng sind, wird diese Frage weiterhin noch nicht beurteilbar sein.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Wieso kann das jetzt nochmal keine große Materiewolke sein, in die der Stern eingetaucht ist, ohne dass sie sich zu einem Ring gewickelt hat?

Gruß,
Dgoe
 

FrankSpecht

Registriertes Mitglied
Moin Dgoe,
so, wie ich es verstanden habe, fehlt einfach ein entsprechender Infrarotüberschuss (Infrarotexzess).
Staubige Wolken oder Ringe (und auch Dyson-Sphären) verraten sich normalerweise durch charakteristische thermische Emission, die z.B. Aufschluss gibt über die vorhandene Teilchengröße.
Bei KIC 8462852 wurde bisher aber kein passender Infrarotexzess detektiert.
 
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