Pale Red Dot: Erdgroßer Planet um Proxima Centauri

Bynaus

Registriertes Mitglied
Dazu wäre ja evtl. auch möglich, dass Proxima b wie unsere Luna eine Libration hat, so dass z. B. ca. 58% Licht bekommen, also 42% der Oberfläche permanent, 16% zeitweise und 42% nie.

Zumindest dann, wenn die Umlaufbahn exzentrisch ist (etwa durch Störung durch andere, im System vorhandene Planeten). Das ist - zusammen mit der Neigung der Mondbahn gegenüber der Äquatorebene - nämlich der Grund für die Libration.

Zweifellos hätte sich allfällig vorhandenes einheimisches Leben auf Proxima b an die Situation angepasst. Aber wir Menschen sind eben auf das Leben auf der Oberfläche eines rotierenden Felsplaneten eines G-Sterns angepasst - und das könnte für Probleme sorgen, auch solche, die uns jetzt nicht auf Anhieb einfallen. Sehr langfristig gesehen (und vielleicht sogar mittelfristig, denkt man an die Möglichkeiten der Gentechnologie) würde eingebrachtes irdisches Leben sich natürlich ebenfalls wieder an die Situation anpassen ("or die trying").
 

pane

Registriertes Mitglied
Alpha Centauri A & B sind 15000 AU von Proxima entfernt. Das wären so ca. 2/15000^2 = 9e-9 Solarkonstanten. Mehr als "Sternlicht" kann man das nicht nennen.

Für Pflanzenwachstum ist das sicherlich zu wenig, aber z.B im Gegensatz zu Sirius, sind die viel heller, heller noch als die Venus auf der Erde. Für ein wenig sehen müsste es reichen.

mit freundlichen Grüssen
pane
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Für Pflanzenwachstum ist das sicherlich zu wenig, aber z.B im Gegensatz zu Sirius, sind die viel heller, heller noch als die Venus auf der Erde. Für ein wenig sehen müsste es reichen.
Hallo pane,

beim "Näherbringen" eines Sternes von 4.1 Lichtjahren auf 0.2 Lichtjahre gewinnt man 6.5 Grössenklassen.

Bei alfa Centauri A kommt man dann auf -6.5 mag und bei alfa Centauri B auf -5.2 mag.

Ist nicht wirklich viel ...


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Hallo pane,

beim "Näherbringen" eines Sternes von 4.1 Lichtjahren auf 0.2 Lichtjahre gewinnt man 6.5 Grössenklassen.

Bei alfa Centauri A kommt man dann auf -6.5 mag und bei alfa Centauri B auf -5.2 mag.

Ist nicht wirklich viel ...


Freundliche Grüsse, Ralf

Das wäre gemäss dieser Seite nur wenig heller als die ISS, wenn sie über den Nachthimmel zieht. Auf jeden Fall viel weniger hell als der Mond (-12.7 mag), eher sowas wie ein (bzw. zwei, siehe nächster Satz) ungewöhnlich hell/klar leuchtende Stern(e). Die beiden Alpha Centauri Sterne sind zwischen 9 und 27 AU voneinander entfernt. Bei 15000 AU Entfernung entspricht das einem Abstand von 0.034-0.103° (bzw. 2 - 6 Bogenminuten). Das ist etwa 6-15 mal weniger als der Durchmesser des Vollmondes, und immer noch etwa einen Faktor 2-12 über dem Auflösungsvermögen des menschlichen Auges - ein Mensch sollte von der Oberfläche von Proxima b aus die beiden Alpha Centauri Sterne separat sehen können... (im Verlauf eines Menschenlebens würden sie einmal auseinander wandern und dann wieder zusammen kommen)
 

MoreInput

Registriertes Mitglied
Bezgl. Breakthrough Starshot:

@Dgoe: Danke für den Link. Die Leute von der Breakthrough Initiative haben doch schon an einiges gedacht.

Eine meiner Fragen wäre gewesen, was passiert, wenn so ein Mini Raumschiff auf einen Planeten trifft. (https://breakthroughinitiatives.org/index.php?controller=Forum&action=viewforum&id=27&page=2 POTENTIAL COLLISION OF NANOCRAFT WITH PLANET) Aussage ist hier, dass das Nano Raumschiff eine kinetische Energie von 0,5 Tonnen TNT hat. Einschläge von Asteroiden mit dieser Energie passieren ca. 1 mal im Monat auf der Erde. Diese sind jedoch größer als die paar Zentimeter des Raumschiffs und wesentlich langsamer.
Frage: Wie müsste man sich so eine Kollision vorstellen? Wenn ein Meteor verglüht, dann dauert dies ein paar Sekunden, die Nano Raumschiffe haben aber ein Geschwindigkeit von 60000 km/s. Da dürfte sich doch die Energie in der Atmosphäre ganz anders verteilen.

Was passiert mit dem Raumschiff nach der Passage von Proxima Centauri? Mit 0,2c müsste es ja weit über der galaktischen Fluchtgeschwindigkeit sein. Könnte man solche Raumschiffe auch zum Andromeda-Nebel schicken? Einfach so, weil man es kann?
Oder wird das Raumschiff doch innerhalb der Galaxie durch interstellare Partikel mit der Zeit vernichtet?
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Was passiert mit dem Raumschiff nach der Passage von Proxima Centauri? Mit 0,2c müsste es ja weit über der galaktischen Fluchtgeschwindigkeit sein. Könnte man solche Raumschiffe auch zum Andromeda-Nebel schicken? Einfach so, weil man es kann?
Oder wird das Raumschiff doch innerhalb der Galaxie durch interstellare Partikel mit der Zeit vernichtet?

Sicher könnte man. Es wird einfach ein paar zehn Millionen Jahre dauern, bis es ankommt. Und Alpha Centauri liegt nicht in der Richtung der Andromeda-Galaxie. Und ja, Kollisionen wären über diese Zeiträume ein Problem. Man kann ja eine Zerstörungswahrscheinlichkeit berechnen für den Flug bis nach Alpha Centauri, von "a" pro Lichtjahr (die tatsächliche Zahl hängt ja von Sondengrösse, -material und -form ab). Dann ist die Überlebenswahrscheinlichkeit zu einem Ziel, dass X Lichtjahre entfernt ist: P = (1 - a)^X. Für, sagen wir, a = 0.1% und X = 2000 LY (die Distanz, die die Sonde fliegen müsste, bevor sie aus den staubigsten Bereichen der Milchstrasse raus ist), gilt dann: P = 13.5%. Das heisst, nur etwa ein siebtel der losgeschickten Sonden würden in diesem Fall überhaupt erst das interstellare Medium erreichen.
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Du meinst das intergalaktische Medium. :cool:
Hallo Dgoe,

nur 2000 Lichtjahre von uns entfernt befindest Du Dich immer noch tief in unserer Milchstrasse.

Vielleicht hat Bynaus aber die Idee, einen Umweg zu fliegen, also senkrecht nach oben oder unten raus zu fliegen, da ist man dann schon nach 3000 Lichtjahren (deutsche Wikipedia) bzw. 2000 Lichtjahren (englische Wikipedia) draussen und würde dort - wie Du korrekterweise schreibst, das intergalaktische Medium antreffen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
Oben