MGZ schrieb:
Dafür könnte es sich auf der Nachtseite als festes CO2 ablagern. CO2 kondensiert bei 1000 hPa bei -78,5°C - einer Temperatur, die auch auf der Erde im Polarwinter erreicht werden kann.
Der Planet wird ja zunächst heiss gewesen sein, mit glutflüssiger, vulkanischer Oberfläche - da kann sich kein CO2-Eis ablagern. Nach der Abkühlung kommt es auf die Helligkeit der Oberfläche und die Konzentration der Treibhausgase an, ob die Atmosphäre kalt genug werden kann, damit sie sich als Eis auf der Rückseite niederschlägt. Ich vermute, dass die Atmosphären von solchen Supererden viel zu dicht sind, als dass dies jemals passieren könnte (aber ich will nichts ausschliessen
).
TomTom333 schrieb:
Ist aber die HZ nicht allein von der Definition her erst ab 0 Grad?
Deshalb hängt die HZ ja nicht nur vom Stern ab, sondern auch vom Planeten. Die Strahlungstemperatur der Erde beträgt -18°, die der Venus sogar -43° (wegen der weissen Wolken). Der Treibhauseffekt und die Albedo des Planeten spielen also eine wichtige Rolle. Die HZ wird üblicherweise so definiert, dass man die Erde nimmt, und sie so nahe an die Sonne bewegt, bis ein "durchgedrehter Treibhauseffekt" losgetreten wird (dh, die Ozeane verdampfen) - das wäre bei etwa 0.98 AU der Fall. Im Gegenzug bewegt man sie von der Sonne weg, bis sich CO2-Eiskristallwolken bilden, welche die Albedo erhöhen, die Temperatur senken und damit zu einem "durchgedrehten Eishauseffekt" führen, der zum Zufrieren der Oberfläche führt. Dies ist bei etwa 1.3 AU der Fall.
jonas schrieb:
So ein Gravitationslinsenteleskop funktioniert aber nicht wirklich, wenn man einen bestimmten Planeten wie z.B. Gliese 581g beobachten will. Denn das Teleskop kann ja nicht still stehen, sondern muß sich in einer Umlaufbahn um die Sonne bewegen.
Nicht zwingend. Wie ich in meinem
Artikel zum Thema geschrieben habe, reicht es, eine Sonde auf einen Fluchtkurs aus dem Sonnensystem zu schicken, in einer Richtung, die jener des Zielsystems exakt gegenüber liegt. Dann kann das Teleskop gegenüber dem Zielsystem stationär bleiben (obwohl es sich natürlich immer weiter von der Sonne entfernt, aber das spielt hier keine Rolle).
Das heisst, wenn wir dereinst Teleskope zur Gravitationslinse der Sonne schicken, dann eines für jedes mögliche Ziel. Das galaktische Zentrum wäre ein Kandidat, oder natürlich jeder Stern, den wir mit einer interstellaren Sonde direkt ansteuern wollen.
jonas schrieb:
was am Äquator dann eine Windgeschwindigkeit von 400 km/h bedeuten müsste.
Die gemessenen Windgeschwindigkeiten an der Oberfläche sind praktisch Null. Je weiter hoch man kommt, desto eher rotiert die Atmosphäre mit. Ich hatte das vielleicht etwas zu einfach geschrieben, hier also besser: die Hochatmosphäre der Venus rotiert in 4 Tagen um den Planeten. Es reicht aber offenbar, um die Wärme gleichmässig zu verteilen.
TomTom333 schrieb:
Kriegen wir dort auch den Transit hin?
Einen Transit "kriegt" man nie hin - den nimmt man dankbar an. Ob ein Planet im Transit sichtbar ist, hängt davon ab, wie geneigt die Bahnen der Planeten relativ zur Sichtlinie sind. Bei den typischen interstellaren Distanzen ist es (ohne Sonden, die interstellare Distanzen überwinden können) unmöglich, einen Transit zu "erzwingen".