Ich weiß nicht, ob eine willkürliche und scheinbar harmlose Manipulation des Sonnensystems zu verantworten wäre.
Da oben herrscht alles andere als eitle Harmonie. Asteroiden gibts auf allen möglichen Bahnen, und der Raum zwischen den Planeten ist gigantisch. Die Befürchtung, man würde da durch eine leichte Veränderung einer Bahn eine Kettenreaktion mit unabsehbaren Folgen provozieren ist absolut unbegründet.
Der deutsche Steuerzahler hat da zur Zeit sicher ganz andere Probleme und dass man Satelliten vergleichsweise zuverlässig in's All schießen kann ist bekannt.
Der "in-All-schiessen"-Teil ist unbestritten machbar. Aber die Probleme bzw. offenen Fragen beginnen alle nach dem Start des Satelliten. Ausserdem hab ich nirgends gesagt, dass diese Mission dem Deutschen Steuerzahler alleine aufgebürdet werden sollte (ich dachte mehr an die ESA oder NASA).
Bei einer echten globalen Bedrohung
Die Chance, dass ein Asteroid heute noch eine globale Bedrohung darstellt, ist praktisch null. Wir kennen fast alle grösseren erdnahen Asteroiden (anders als noch vor ein paar Jahrzehnten), und keiner davon ist auf einer Bahn, der ihn in nächster Zeit auf Kollisionskurs mit der Erde bringt. Die einzige Ausnahme ist vielleicht 1950 DA, aber da dauerts noch rund 800 Jahre, bis die Frage aktuell wird.
Asteroiden stellen vielmehr eine regionale oder gar lokale Gefahr dar. Ein Impakt von der Grössenordnung 2011 AG5 dürfte Auswirkungen im Bereich einer Multi-Megatonnen-Atombombe haben: es ist zumindest theoretisch denkbar, dass dadurch eine Millionenstadt zerstört wird, oder ein Tsunami ausgelöst wird, der weite Küstenbereiche zerstört. Im Sinne der Katastrophenprävention wäre es absolut zu begrüssen, wenn man dafür eine funktionierende Architektur hätte, und nicht unzählige Ansätze, die man im letzten Moment auf gut Glück zusammenschustern muss. Man könnte die Mission sogar öffentlich ausschreiben: wem es als ersten gelingt, einen Asteroiden um soundsoviele km von einem designierten Keyhole wegzuschubsen, bekommt so-und-so-viel Geld.