SDSS J1226+2149
Unser heutiges Bild des Tages zeigt einen Blick des James Webb Space
Telescope auf den Galaxienhaufen SDSS J1226+2149. Er liegt in einer
Entfernung von etwa 6,3 Milliarden Lichtjahren im Sternbild Haar der Berenike.
Auffällig auf der Aufnahme sind zahlreiche langgezogene Bögen. Es handelt
sich dabei um Bilder, die durch den sogenannten Gravitationslinseneffekt
entstanden sind: Die Masse des Galaxienhaufens
"fokussiert" das Licht noch entfernterer Systeme, die dadurch verstärkt und
verzerrt erscheinen.
Die Existenz von Gravitationslinsen folgt aus Einsteins Allgemeiner
Relativitätstheorie, nach der Massenansammlungen den sie umgebenden Raum krümmen
und so auch Lichtstrahlen ablenken. Entfernte Objekte können so dupliziert,
verzerrt, verstärkt oder vergrößert werden. Astronomen machen sich diesen Effekt
zunutze, erlauben Gravitationslinsen doch oft einen Blick auf Objekte, die so
weit von uns entfernt sind, dass sie selbst mit modernen Teleskopen kaum mehr zu
beobachten sind.
Auch James Webb nutzte den Effekt, um Galaxien in der Frühphase des
Universums zu beobachten. Die Daten für diese Aufnahme stammen von der
Nahinfrarotkamera NIRCam,
Bild: ESA/Webb, NASA & CSA, J.
Rigby [Quelle]
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