Bynaus
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Die Sache ist noch etwas komplexer. Es gibt verschiedene Migrationstypen.
Typ I: Diese entsteht tatsächlich durch "Reibung" mit dem Gas der Scheibe. Da das Gas nicht nur durch seine Rotationsbewegung, sondern auch durch den Gasdruck gegen die Schwerkraft des Sterns gestützt ist, "darf" es sich ein wenig langsamer bewegen als die Staubpartikel der Scheibe. Das führt dazu, dass ein Staubpartikel (oder ein Planet) einem ständigen "Gegenwind" ausgesetzt ist, was zu einem schnellen Zerfall des Orbits führen kann. Das ist aber eher ein Problem für kleinere Körper, weil der Zerfall so schnell abläuft, dass gar keine Gasriesen heranwachsen können (ausser, sie würden durch Gravitationskollaps entstehen statt durch Akkretion - dann können durch Typ I Migration auch Gasriesen von Sternen verschluckt werden).
Typ II: Wenn der Planet gross genug ist, dann räumt er seine Bahn weitgehend von Staub und Gas frei. Er "öffnet eine Lücke" in der Scheibe. Das ist, IIRC, ab einigen Erdmassen der Fall. Dann kann der Planet ohne "Gegenwind" rotieren, aber jetzt spielt ein anderer Effekt eine Rolle - die gravitative Interaktion mit der Scheibe. Der Planet erzeugt "Spiralarme" in der Scheibe, die dann je nach Länge und Position den Planeten bremsen oder beschleunigen. Ein Planet an der Stelle Jupiters erzeugt ausserhalb seiner Bahn einen sehr viel grösseren Spiralarm als innerhalb, so dass er gebremst wird und auf einer (langsamen, im Vergleich zu Typ I) Spiralbahn auf die Sonne zufällt. Das dauert so lange, bis er am Inneren Rand der Staubscheibe angekommen ist, dann bleibt er dort stehen und wird zu einem Hot Jupiter.
Typ III: Eine dritte Art von Migration, die chaotische Migration, ergibt sich, wenn das Gas sich verflüchtigt hat. Dieses dämpft die Exzentrizität von Planetenbahnen, so dass es vermehrt zu Begegnungen und Zusammenstössen kommt, wenn das Gas weg ist. Auch auf diese Art können Planeten langsam zu wandern beginnen (in dem sie kleinere Körper aus dem Weg räumen).
Typ I: Diese entsteht tatsächlich durch "Reibung" mit dem Gas der Scheibe. Da das Gas nicht nur durch seine Rotationsbewegung, sondern auch durch den Gasdruck gegen die Schwerkraft des Sterns gestützt ist, "darf" es sich ein wenig langsamer bewegen als die Staubpartikel der Scheibe. Das führt dazu, dass ein Staubpartikel (oder ein Planet) einem ständigen "Gegenwind" ausgesetzt ist, was zu einem schnellen Zerfall des Orbits führen kann. Das ist aber eher ein Problem für kleinere Körper, weil der Zerfall so schnell abläuft, dass gar keine Gasriesen heranwachsen können (ausser, sie würden durch Gravitationskollaps entstehen statt durch Akkretion - dann können durch Typ I Migration auch Gasriesen von Sternen verschluckt werden).
Typ II: Wenn der Planet gross genug ist, dann räumt er seine Bahn weitgehend von Staub und Gas frei. Er "öffnet eine Lücke" in der Scheibe. Das ist, IIRC, ab einigen Erdmassen der Fall. Dann kann der Planet ohne "Gegenwind" rotieren, aber jetzt spielt ein anderer Effekt eine Rolle - die gravitative Interaktion mit der Scheibe. Der Planet erzeugt "Spiralarme" in der Scheibe, die dann je nach Länge und Position den Planeten bremsen oder beschleunigen. Ein Planet an der Stelle Jupiters erzeugt ausserhalb seiner Bahn einen sehr viel grösseren Spiralarm als innerhalb, so dass er gebremst wird und auf einer (langsamen, im Vergleich zu Typ I) Spiralbahn auf die Sonne zufällt. Das dauert so lange, bis er am Inneren Rand der Staubscheibe angekommen ist, dann bleibt er dort stehen und wird zu einem Hot Jupiter.
Typ III: Eine dritte Art von Migration, die chaotische Migration, ergibt sich, wenn das Gas sich verflüchtigt hat. Dieses dämpft die Exzentrizität von Planetenbahnen, so dass es vermehrt zu Begegnungen und Zusammenstössen kommt, wenn das Gas weg ist. Auch auf diese Art können Planeten langsam zu wandern beginnen (in dem sie kleinere Körper aus dem Weg räumen).