Auch wenn sich mir der Magen rumdreht, weil das ganz und gar nicht meiner Überzeugung entspricht, muss ich Bernhard teilweise rechtgeben ...
Hallo Tom,
ich hatte letzte Woche eine spannende (und leider viel zu kurze) berufliche Weiterbildung, bei der ich das Thema "Probleme systematisch lösen" gewählt hatte. Was Bernhard und Dgoe machen und wo Du nun "nachziehst": Ihr habt ein Problem identifiziert und Ihr benennt Lösungen.
Zwei ganz wichtige Schritte dazwischen fehlen noch: die analyse und die Erarbeitung der Ziele, die
lösungsneutral formuliert sein sollten.
Analysen liest man ja tonnenweise in der Presse und ich will jetzt der Einfachheit halber mal annehmen, dass diese Analysen zutreffend sind, wobei ich persönlich sogar der Meinung bin, dass sie zutreffend sind.
Dennoch ist die Lösungsfindung, also verstärkte Kontrollen, Überwachungen, militärische Optionen u.s.w. noch zu früh, denn wir kennen unsere Ziele doch noch gar nicht. Diese könnten wie folgt aussehen:
- wir wollen, dass es keine solche Anschläge/Verbrechen mehr gibt
- wir wollen, dass unser Rechtssystem nach wie vor Bestand hat
- wir wollen, dass Verfolgte in unseren Ländern Schutz finden
- wir wollen, dass unsere Bevölkerung keine Angst zu haben braucht
Gewiss, o.g. "Lösungen" führen zur Zielerreichung, aber wenn es beispielsweise gelingt, dass die Täter ihre Taten gar nicht erst verüben und wenn es zusätzlich gelingt, dass es für die Täter einen Wert darstellt, dass solche Taten nicht verübt sind und sie auch bereit sind, solche Werte zu verteidigen, dann erfüllt eine solche Lösung diese Ziele eben auch.
Oder wenn man bemerkt, dass gewisse Regierungschef dem IS durchaus wohlgesonnen sind, weil diese denselben Gegner wie sie selber haben, und es gelingt, hier anzusetzen, indem diese "Gegnerschaften" vermittelt werden und zu einem Frieden führen können, so würde das vermutlich auch zur Zielerreichung führen.
Freundliche Grüsse, Ralf