Teleskope
Archiv - Oktober
2009 - Dezember 2009
Supernova-Überreste
mit Erinnerung
Nach Auswertung von zahlreichen Bildern von Supernova-Überresten, die das
NASA-Röntgenteleskop Chandra gemacht hat, glauben Astronomen, dass
man aus ihrer Form auch etwas über die Explosion ableiten kann, durch die sie
einmal entstanden sind. Die Entdeckung könnte wichtig sein, um auch mehr über
den Verlauf von Supernovae zu erfahren, die schon viele Tausend Jahre
zurückliegen. 29.
Dezember 2009
Kosmische
Verjüngungskur für alte Sterne
Mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble haben
Astronomen im Kugelsternhaufen Messier 30 zwei verschiedene Typen von Sternen
entdeckt, die sich auf unterschiedliche Weise verjüngt haben. Dieses stellare
Facelifting fand offenbar während einer besonderen Phase in der dynamischen
Entwicklung des Sternhaufens statt, im sogenannten Core Collaps vor ein
bis zwei Milliarden Jahren. 23.
Dezember 2009
Der
Radiohimmel über der Eifel
Bonner Astronomen stellten jetzt die ersten Himmelskarten im Frequenzbereich
zwischen 110 und 190 MHz vor, die auf Beobachtungen mit den erst im Herbst
2009 aufgebauten "High-Band"-Antennen der deutschen LOFAR-Station in
Effelsberg basieren. Es waren die ersten wissenschaftlichen Resultate
überhaupt, die mit LOFAR-"High-Band"-Antennen gewonnen wurden. 18.
Dezember 2009
Staubige
Galaxien überall
Dank der Leistungsfähigkeit des neuen europäischen
Weltraumteleskops Herschel gelang es Astronomen nun das schwache
Infrarotglimmen im All in einzelne Quellen aufzulösen. Die Strahlung
stammt von unzähligen staubigen Galaxien. Die ESA veröffentlichte parallel
einen eindrucksvollen Blick in ein Sternentstehungsgebiet und wird die besten
Herschel-Bilder künftig auf einer eigenen Webseite präsentieren. 17.
Dezember 2009
Neues
Infrarotteleskop erfolgreich gestartet
Der Wide-field Infrared Survey Explorer (WISE) ist
am Nachmittag erfolgreich von der Vandenberg Air Force Base in
Kalifornien gestartet. Das Weltraumteleskop soll den gesamten Himmel im
Infraroten kartieren und dabei Aufnahmen der unterschiedlichsten Objekte
machen - von nahen Asteroiden bis hin zu fernen Galaxien, in denen gerade neue
Sterne entstehen. 14.
Dezember 2009
First
Light für neue Potsdamer Station
Vorweihnachtliche Bescherung am Astrophysikalischen Institut in Potsdam: Am
Freitag haben Astronomen erste Probemessungen mit einer neuen Antennenstation
des europäischen Radioteleskops LOFAR erfolgreich abgeschlossen. Die Potsdamer
Wissenschaftler wollen mit LOFAR vor allem die Sonne beobachten, um so das
Weltraumwetter besser zu verstehen. 14.
Dezember 2009
Blick
ins Herz aktiver Galaxien
Astronomen gelang nun ein tiefer Blick ins Herz aktiver Galaxien. Dabei
konnten die Forscher erstmals mehrere Strahlungsquellen räumlich auflösen. Die interferometrischen
Beobachtungen im nahen Infrarot zeigten eine ringförmige Struktur, die aus
Staub und Gas besteht. Die gemessenen Ringradien liefern neue Erkenntnisse
über das Material, das auf das zentrale Schwarze Loch einströmt.
9.
Dezember 2009
Noch
tieferer Blick ins All
Mit der neuen Wide Field Camera 3 an Bord des Weltraumteleskops
Hubble gelang Astronomen nun der bislang tiefste Infrarotblick ins All.
Die leuchtschwächsten und rötesten Objekte auf der jetzt veröffentlichten
Aufnahme sind vermutlich die ältesten Galaxien, die je beobachtet wurden. Sie
entstanden nur 600 bis 900 Millionen Jahre nach dem Urknall.
8.
Dezember 2009
Sonnenähnliche
Sterne immer rätselhafter
Die Resultate einer gründlichen Untersuchung sonnenähnlicher Sterne mit
Hilfe des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO
bereiten Astronomen Kopfzerbrechen. Die neuen Daten deuten nämlich darauf hin,
dass keine der Theorien, die zur Erklärung des ungewöhnlichen Verhaltens eines
Teils dieser Sterne in Betracht gezogen wurden, tatsächlich in Frage kommt.
Nun stehen die Forscher wieder am Anfang. 7.
Dezember 2009
Mit
MAD zu noch schärferen Bildern
Die Europäische Südsternwarte ESO hat heute ein Bild des jungen Sternhaufens
Trumpler 14 veröffentlicht. Die detaillierte Aufnahme gelang dank eines
Multi-conjugate Adaptive optics Demonstrator, kurz MAD, genannten
Verfahrens, das Beobachtungen mit adaptiver Optik auch in größeren
Himmelsregionen erlaubt. 3.
Dezember 2009
Geheimnisvoller
rötlicher Nebel
Staub ist in der Regel ein Ärgernis. Das gilt nicht nur in
der heimischen Wohnung, sondern auch im All, wo er Astronomen im sichtbaren
Bereich des Lichtes den Blick auf interessante Details versperrt. Allerdings
kann eine genauere Untersuchung von Staub auch Interessantes verraten - etwa
über den Stoff, aus dem vielleicht einmal Sterne entstehen. Das Weltraumteleskop
Hubble hat nun den Irisnebel anvisiert.
2.
Dezember 2009
Schwarzes
Loch hilft bei Galaxiengeburt
Was war zuerst da: die supermassereichen Schwarzen Löcher in den Zentren
oder die sie umgebenden Galaxien? Für dieses kosmische "Henne und Ei"-Problem
gibt es jetzt durch Beobachtungen am Very Large Telescope der ESO
eine neue Lösung. Die Astronomen entdeckten nämlich ein Schwarzes Loch, das
offenbar gerade dabei ist, eine Wirtsgalaxie entstehen zu lassen.
1.
Dezember 2009
40.000
mögliche Universen
Mithilfe eines neuen Computeralgorithmus haben Astronomen des
Max-Planck-Instituts für Astrophysik eine detaillierte Kartierung des
sichtbaren Universums vorgenommen - und dies in 40.000 verschiedenen
Versionen. Jede Variante zeigt ein mögliches Universum, das zu den
Beobachtungsdaten passt. Zusammen verraten sie den Forschern einiges über das
Weltall. 30.
November 2009
Tiefer
Blick in einen Mikroquasar
Mit dem Gammastrahlen-Weltraumteleskop Fermi hat ein
internationales Forscherteam jetzt ein rätselhaftes Sternsystem ins Visier
genommen: Cygnus X-3. In der Fachzeitschrift Science berichten die
Wissenschaftler über die Ergebnisse der Beobachtungen. So gelang etwa der
erste eindeutige Nachweis von hochenergetischer Strahlung von einem solchen
Mikroquasar. 27.
November 2009
Eindrucksvoller
Blick in Centaurus A
Centaurus A ist die uns am nächsten gelegene elliptische
Riesengalaxie und gehört mit zu den am besten untersuchten Objekten am südlichen
Himmel. Mithilfe von Beobachtungen im nahen Infrarot gelang Astronomen nun mit
dem New Technology Telescope (NTT) der ESO ein faszinierender Blick
durch die Staubschleier ins Innere des Kolosses. Dort sind die Überreste einer
kleinen Spiralgalaxie zu sehen, die Centaurus A vor einiger Zeit verschluckt
hatte. 20.
November 2009
Der
Bulge von Galaxien im Visier
In den Zentren von Spiralgalaxien findet sich in der Regel ein Bereich mit
einer hohen Konzentration von Sternen, der sogenannte Bulge. Wie diese
Komponente der Galaxien entsteht und sich entwickelt, ist den Astronomen
bislang noch nicht vollständig klar. Ein gezieltes Beobachtungsprogramm soll
da Abhilfe schaffen. Eine der dazu untersuchten Galaxien ist NGC 4710. 19.
November 2009
Astronomen
entdecken stellare Zeitbombe
Mit Hilfe des Very Large Telescope der europäischen Südsternwarte
ESO haben Astronomen den ungewöhnlichen Nova-Ausbruch eines Sterns über
mehrere Jahre beobachtet. V445 Puppis ist danach ein heißer Kandidat für eine
Supernova-Explosion vom Typ Ia - also für eine jener Explosionen, die auch für
die Erforschung der Dunklen Energie von großer Bedeutung sind. 18.
November 2009
Messgeräte
mit ein wenig Fantasie
Messgeräte haben keine Fantasie, obwohl sie manchmal vielleicht ganz
hilfreich wäre - nämlich dann, wenn es darum geht, Daten in Bereichen zu
ergänzen, in denen man nichts messen kann. Astrophysiker vom
Max-Planck-Institut für Astrophysik haben nun einen Theorie entwickelt, die
genau dafür eine exakte Anleitung bietet. 17.
November 2009
Göttinger
Schüler untersuchten Doppelsternsystem
Schüler an zwei Göttinger Gymnasien haben mit einem Teleskop der Universität
Göttingen in den USA ein halbes Jahr lang die Umlaufperiode eines
Doppelsternsystems in 1.000 Lichtjahre Entfernung von der Erde beobachtet.
Ihre Ergebnisse konnten sich offenbar sehen lassen. Sie erscheinen in diesem
Monat in der Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics. 12.
November 2009
Exoplaneten
helfen solares Rätsel lösen
Die Suche nach extrasolaren Planeten könnte jetzt zur Lösung eines Rätsels
beigetragen haben, das Astronomen schon seit Jahren beschäftigt und das mit
einem Stern zu tun hat, der der Erde viel näher liegt: unserer Sonne. Mithilfe des Spektrographen HARPS fanden die Forscher Hinweise darauf, dass der
bislang unerklärte niedrige Anteil von Lithium der Sonne direkt mit ihren
Planeten zu tun haben könnte. 12.
November 2009
Präzise
Messungen bestätigen Standardmodell
Vom Südpol kommen neue Indizien dafür, dass das aktuelle Weltmodell der
Kosmologen, nach dem ein beträchtlicher Teil des Universums aus Dunkler
Energie und Dunkler Materie besteht, so schlecht nicht ist. Messungen der
Polarisation der kosmischen Hintergrundstrahlung ergaben nämlich jetzt eine
gute Übereinstimmung mit den theoretischen Vorhersagen.
9.
November 2009
Spektralanalyse
im Breitwandformat
Wissenschaftler und Techniker des Astrophysikalischen Instituts Potsdam
(AIP) haben eine neue elektronische Kamera für den Potsdamer Spektrographen
"PMAS" am deutsch-spanischen Calar Alto Observatorium entwickelt und erste
Aufnahmen am Teleskop damit gemacht. Die Astronomen können so Galaxien und
Sterne künftig noch effizienter vermessen. 5.
November 2009
Eindrucksvoller
Blick auf die Sonne
Premiere geglückt: Das Ballonteleskop SUNRISE, ein Gemeinschaftsprojekt des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau
mit Partnern in Deutschland, Spanien und den USA, hat im Sommer Bilder
gemacht, die das komplexe Wechselspiel von Gas und Magnetfeldern auf der
sichtbaren Sonnenoberfläche mit bisher unerreichter Detailauflösung zeigen.
4.
November 2009
Astronomen
entdecken gewaltige Galaxienstruktur
Astronomen haben jetzt eine gewaltige, zuvor unbekannte
Ansammlung von Galaxien in fast sieben Milliarden Lichtjahren Entfernung
aufgespürt. Der Fund gelang dank der Zusammenarbeit des Very Large Telescope
der ESO und des japanischen Subaru-Teleskops. Die Entdeckung erlaubt
den Wissenschaftlern einen Blick auf die großräumige Struktur des Universums. 3.
November 2009
Blick
in ein kosmisches Schmuckkästchen
Drei Teleskope, ein Ziel: Die europäische Südsternwarte ESO und die ESA
veröffentlichten jetzt eindrucksvolle Bilder des offenen Sternhaufens NGC
4755, dem der englische Astronom John Herschel den Spitznamen Schmuckkästchen
gegeben hat. Durch die Kombination der Aufnahmen ergibt sich ein ganz neuer
Blick auf dieses kosmische Juwel in 6.400 Lichtjahren Entfernung. 30. Oktober 2009
Seltener
Einblick in das junge Universum
Im April dieses Jahres entdeckte der NASA-Satellit Swift einen
spektakulären Ausbruch im Gammastrahlen-Bereich, der sich nur 630 Millionen
Jahre nach dem Urknall ereignet hatte. Zahlreiche Nachfolgebeobachtungen mit
verschiedenen Teleskopen lieferten nun neue Details über das entfernteste
Objekt, das jemals beobachtet wurde und erlauben so einen seltenen Blick ins
junge Universum. 30. Oktober 2009
Einblick
in die Struktur der Raumzeit
Seit rund einem Jahr liefert das Gammastrahlen-Weltraumteleskop Fermi
nun schon detaillierte Daten aus dem hochenergetischen Universum. Durch
Beobachtung eines 7,3 Milliarden Lichtjahre entfernten Gammastrahlenausbruchs
gelang es den Wissenschaftlern jetzt eine wichtige Aussage von Einsteins
Relativitätstheorie zu überprüfen. Das Resultat dürfte manchen alternativen
Modellen zu schaffen machen.
29. Oktober 2009
Neuer
Entfernungsrekord für Galaxienhaufen
Zusammen mit anderen Teleskopen hat das NASA-Röntgenteleskops
Chandra nun den entferntesten Galaxienhaufen aufgespürt, der bislang
entdeckt wurde. Die Ansammlung von Galaxien ist 10,2 Milliarden Lichtjahre von
der Erde entfernt - rund eine Milliarde Lichtjahre weiter als der bisherige
Rekordhalter. Die Astronomen erhoffen sich von dem Fund neue Hinweise auf die
Entwicklung des Universums vor zehn Milliarden Jahren.
23. Oktober 2009
HARPS
entdeckt 32 weitere Exoplaneten
Das Team des High Accuracy Radial Velocity Planet
Searcher (HARPS) hat heute auf einer Konferenz in Porto die Entdeckung von
32 neuen extrasolaren Planeten bekannt gegeben. Damit sichert sich das
Instrument, das am 3,6-Meter ESO-Teleskop im chilenischen La Silla montiert ist,
seine Position als führender Exoplaneten-Jäger. HARPS hat in den vergangenen
fünf Jahren mehr als 75 der insgesamt rund 400 bekannten Exoplaneten entdeckt.
19. Oktober 2009
Neuer
Blick auf Schwarzes Loch-Duo
Die NASA hat ein neues Bild der Galaxie NGC 6240 veröffentlicht, das
aktuelle Beobachtungsdaten des NASA-Röntgenteleskops Chandra enthält.
In der rund 400 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie umrunden sich zwei
supermassereiche Schwarze Löcher, die vermutlich in zehn bis 100 Millionen
Jahren zu einem noch größeren Schwarzen Loch verschmelzen werden.
16. Oktober 2009
Kleine
Galaxie mit Überraschungen
Die europäische Südsternwarte ESO hat jetzt ein neues Bild eines unserer
nächsten galaktischen Nachbarn veröffentlicht - von Barnards Galaxie (NGC
6822). In dieser irregulären Zwerggalaxie finden sich zahlreiche
Sternentstehungsgebiete und einige kuriose Nebel. Die Galaxie in rund 1,6
Millionen Lichtjahre Entfernung gehört zur Lokalen Gruppe, unserem
Heimat-Galaxienhaufen.
14. Oktober 2009
Dramatische
Verschmelzung zweier Galaxien
Auf den ersten Blick scheint die jetzt veröffentlichte Aufnahme des Weltraumteleskops
Hubble eine helle, bizarr geformte Galaxie zu zeigen. In Wirklichkeit
handelt es sich aber um zwei unserer Milchstraße ähnliche Spiralgalaxien, die
gerade verschmelzen. In den ausgeprägten Gezeitenarmen entstanden durch die
kosmische Kollision unzählige neue Sterne.
13. Oktober 2009
Kosmische
Archäologie mit BOSS
Die ferne Vergangenheit des Universums rückt näher. Mit besonderen Spektrografen untersuchen Astronomen im Rahmen des
Sloan Digital Sky Survey III Galaxien in den Tiefen des Weltalls. Die Instrumente haben eine hohe Infrarot-Empfindlichkeit und sehen noch sehr weit entfernte Milchstraßensysteme, deren Licht aufgrund der kosmischen Expansion in den langwelligen, roten Bereich des Spektrums verschoben ist. Bis zum Jahr 2014 soll der
Baryon Oscillation Spectroscopic Survey (BOSS) die Spektren von 1,4
Millionen Galaxien und 160.000 Quasaren erfassen.
5. Oktober 2009
Eindrucksvoller
Blick in die Milchstraße
Die europäische Weltraumagentur ESA hat jetzt eine eindrucksvolle Aufnahme
veröffentlicht, die mit zwei der drei Instrumente an Bord des
Infrarot-Weltraumteleskops Herschel gemacht wurde. Sie zeigt die
Aktivität in einer Wolke aus kaltem Gas in der Nähe der galaktischen Scheibe.
Der wissenschaftliche Regelbetrieb von Herschel soll in Kürze
beginnen, ein Instrument bereitet allerdings noch Sorgen.
2. Oktober 2009
Fahrtwind
zerzaust Galaxien im Virgohaufen
Jetzt veröffentlichte Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble zeigen
zwei Galaxien im Virgo-Galaxienhaufen, die recht zerzaust aussehen und
offenbar gerade einen erheblichen Teil ihres Gases verlieren. Grund dafür ist
das heiße Gas im Galaxienhaufen, durch das ein starker Fahrtwind entsteht, der
Gas aus den Galaxien mitreißt und ihr Aussehen so erheblich beeinflusst.
1. Oktober 2009
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