Sonnensystem
Archiv
- Januar 2005 bis Juni 2005
MARS
Das
rätselhafte Canyonsystem der Valles Marineris
Das Canyonsystem der Valles Marineris ist das größte seiner Art auf dem Roten Planeten. Neue Bilder der hochauflösenden Stereokamera HRSC an Bord
der ESA-Raumsonde Mars Express zeigen jetzt mit Coprates Chasma und
der "Grabenkette" Coprates Catenaas ein weiters faszinierendes Detail dieser
Landschaftsformation, deren Ursprung den Forschern noch immer ein Rätsel
ist.
(29.
Juni 2005)
DEEP IMPACT
Ausbruch
auf 9P/Tempel 1
Am 4. Juli 2005 schießt die NASA-Sonde Deep Impact
ein Projektil auf den Kern des Kometen Tempel 1, um so mehr über das Innere
dieses Himmelskörpers zu erfahren. Vielleicht wäre das gar nicht nötig
gewesen: Der Kometenkern ist schon jetzt aktiv und spuckt Gas und Staub ins
All. Das zeigen neue Bilder des Weltraumteleskops Hubble.
(28. Juni
2005)
MARS
Sorgt
Verwitterung und nicht Leben für Methan?
Methan, das auf der Erde durch Bakterien und Vulkanismus entsteht, wurde
im vergangenen Jahr in der Marsatmosphäre nachgewiesen. Manche deuteten
dies, als möglichen Hinweis auf Leben auf dem Roten Planteten. Jetzt raten
zwei Geologen zur Vorsicht: Methan könnte nämlich auch durch die
Verwitterung von Olivin, einem wichtigen Bestandteil von Basalten, gebildet
werden. (15. Juni
2005)
MARS
Iani
Chaos und das Ares-Tal
Neue Bilder der hochauflösenden Stereokamera HRSC an Bord der ESA-Raumsonde
Mars Express zeigen das Gebiet Iani Chaos und den Beginn des
Ares-Talsystems. Das geologisch äußerst vielfältige Gelände zeugt von einer
äußerst wasserreichen Vergangenheit des Roten Planeten.
(13.
Juni 2005)
CASSINI
Eisvulkane
auf Saturnmond Titan?
Einen ersten Verdacht gab es schon kurz nach der Landung von Huygens
auf dem Saturnmond Titan. Jetzt lieferten Spektrometerdaten, die von der
NASA-Raumsonde Cassini am größten Trabanten des Ringplaneten
aufgezeichnet wurden, weitere Indizien: Auf Titan gibt es möglicherweise
Vulkane. Sie spucken allerdings keine normale Lava, sondern eine Mischung
aus Methan, Kohlendioxid, Wassereis und vielleicht Ammoniak.
(9.
Juni 2005)
MARS
Irdische
Bakterien überlebensfähig?
Eine wichtige Regel bei der Erforschung des Sonnensystems ist, dass man
dabei kein irdisches Leben "exportieren" darf. So wurde etwa die
Jupitersonde
Galileo in den Gasriesen gelenkt, um eine Verseuchung des Jupitermondes
Europa durch eine Kollision auszuschließen. Bislang gingen Forscher davon
aus, dass irdische Bakterien auf dem Mars kaum überlebensfähig sind. Doch
das könnte ein Trugschluss sein.
(3. Juni 2005)
CASSINI
Der
Stoff, aus dem die Saturnringe sind
Die Ringe des Planeten Saturn haben seit ihrer Entdeckung durch Galileo die
Astronomen fasziniert. Eines ist sicher: Die Saturnringe sind keine festen
Gebilde, sondern bestehen aus Myriaden unterschiedlich großer Brocken, die
in einer dünnen Ebene den Planeten umkreisen. Nun untersuchte die Sonde
Cassini die Ringstruktur mit bisher unerreichter Genauigkeit und brachte
zumindest ein wenig Licht in das rätselhafte Ringsystem.
(30.
Mai 2005)
MARS
Blick
in den Holden-Krater
Neue Bilder der hochauflösenden Stereokamera HRSC an Bord der ESA-Raumsonde
Mars Express zeigen eine Region, die die NASA auch als Landegebiet
für ihre Mars Expolaration Rover in Aussicht genommen hatte. Die
Aufnahmen machen deutlich, dass auch das Gebiet des Holden-Kraters für die
Roboter einiges zu bieten gehabt hätte.
(17.
Mai 2005)
PHOEBE
Der
Saturntrabant aus dem Kuiper-Gürtel
Der
mysteriöse Saturnmond Phoebe gibt langsam seine Geheimnisse preis: Jetzt
veröffentlichte Daten der Saturnsonde Cassini zeigen, dass sich auf
dem Mond deutlich mehr chemische Elemente und Moleküle finden als bislang
angenommen. Für die Astronomen ist dies ein wichtiger Hinweis auf die
Herkunft des Trabanten. Er dürfte nämlich, so die Theorie, nicht im
Saturnsystem entstanden sein, sondern im Kuiper-Gürtel.
(6.
Mai 2005)
MARS
Die
Schlucht Tithonium Chasma
Das Studium von Bildern der hochauflösenden Stereokamera HRSC an Bord der
ESA-Raumsonde Mars Express ist gleichzeitig auch ein Kurs in
griechischer Mythologie: So ist das Tal Tithonium Chasma, von dem das DLR
jetzt Bilder veröffentlichte, nach dem Ehemann der Göttin der Morgenröte
benannt, deren Name an anderer Stelle auf dem Mars verewigt wurde.
(3.
Mai 2005)
MARS
Blick
auf Medusae Fossae
Neue
Bilder vom Mars: Die vom DLR betriebene, hochauflösende Stereokamera HRSC an
Bord der ESA-Raumsonde Mars Express machte eindrucksvolle Aufnahmen
eines Teils der Medusae Fossae-Formation des Roten Planeten. Darauf finden
sich Hinweise auf früher vorhandenes Wasser und vulkanische Aktivität.
(22.
April 2005)
ASTEROIDEN
Wohin
fliegt 2004 MN4?
Ende Dezember 2004 sorgte der Asteroid 2004 MN4 für Aufregung: Auf der
Gefahren-Skala der Wissenschaftler erreichte der Brocken den bislang
höchsten Wert - eine Kollision mit der Erde im Jahr 2029 schien nicht
vollkommen ausgeschlossen. Wenig später jedoch gab die NASA Entwarnung.
Jetzt fragen sich Astronomen, ob das nicht ein wenig voreilig war. (20.
April 2005)
SEDNA
Das
Geheimnis des fehlenden Mondes
Sedna, das größte bislang entdeckte Objekt im Kuiper-Gürtel, fasziniert
gleichsam Astronomen und Öffentlichkeit. Unter anderem rätselte die
Wissenschaft über ein Jahr lang, warum bei der eisigen Welt kein Mond zu
entdecken war, obwohl sich Sedna scheinbar nur sehr langsam um die eigene
Achse dreht. Neue Beobachtungen haben nun dieses Geheimnis gelöst: Es gab
nie einen Mond und Sedna dreht sich deutlich schneller als ursprünglich
angenommen. (6. April
2005)
MARSERKUNDUNG
Leben
in der Atacama-Wüste
Die Atacama-Wüste in Südamerika gehört zu den lebensfeindlichsten Regionen
der Erde. Ein ideales Gelände also, um die Erkundung des Mars zu erproben.
Genau dies tat im Herbst letzten Jahres der Roboter Zoë und verbuchte einen
wichtigen Erfolg: Das Gefährt spürte selbständig Leben auf. (30. März
2005)
ASTEROIDEN
Feuerkugel
über Berlin
Das Timing war perfekt: Gerade hatte man beim Deutschen Zentrum für Luft-
und Raumfahrt (DLR) bei Berlin eine neue Kamerastation des internationalen
Feuerkugelnetzes in Betrieb genommen, ging den Wissenschaftlern auch schon
eine solche eindrucksvolle Himmelserscheinung "ins Netz". Am 1. Februar war
eine helle Feuerkugel über Berlin zu sehen. Der Asteroidenbrocken dürften
vollständig in der Atmosphäre verglüht sein.
(22. März
2005)
MARS
Gletscher
und dramatischer Klimawandel
Noch
vor wenigen Millionen Jahren könnte die Marsoberfläche von Gletschern
geprägt gewesen sein. Darauf deuten jedenfalls Bilder hin, die mit der
vom DLR betriebenen, hochauflösenden Stereokamera HRSC an Bord der
ESA-Raumsonde Mars Express gemacht wurden. Stimmt die Theorie der
Wissenschaftler, muss es erst vor kurzer Zeit einen dramatischen
Klimawechsel auf dem Mars gegeben haben und Reste der Gletscher könnten sich
immer noch im Untergrund finden.
(21. März
2005)
ENCELADUS
Aktiver
Eismond mit Atmosphäre
Innerhalb von nur drei Wochen, am 16. Februar und am
9. März dieses Jahres, nahm die Raumsonde Cassini den Saturnmond
Enceladus gleich zweimal ins Visier. Am 16. Februar passierte die Sonde den
Trabanten in einem Abstand von 1.180 Kilometern, am 9. März in nur rund 500
Kilometer Entfernung. Der Mond entpuppte sich als aktive Eiswelt mit einer
dünner Atmosphäre.
(18. März
2005)
METEORITEN
Herkunft
der Chondrulen geklärt?
Die Herkunft von sogenannten Chondrulen, kleinen glasartiger
Kugeln in Meteoriten, gab den Astronomen viele Jahrzehnte Rätsel auf. Neue
Simulationen über die Entstehung des Sonnensystems liefern nun eine Lösung
des Problems: Die Chondrulen könnten ein Nebenprodukt bei der Entstehung des
Gasriesen Jupiter gewesen und durch gewaltige Stoßwellen entstanden sein.
(10. März
2005)
SATURN
Ringplanet
mit Plasma-Pfannkuchen
In der Magnetosphäre des Saturn geht es turbulent zu. Elektronen und Ionen
schießen darin hin und her, ein mit Plasma und energiereichen Teilchen
gefüllter "Pfannkuchen" umgibt den Planeten, und innerhalb des innersten
Ringsystems existiert ein bisher unbekannter Strahlungsgürtel. Das sind
einige der jetzt in der Fachzeitschrift Science veröffentlichten
Ergebnisse, die das Instrument MIMI an Bord der amerikanischen Raumsonde
Cassini geliefert hat.
(1. März
2005)
MARS EXPRESS
Ein
zugefrorener See auf dem Mars?
An
brillante Bilder der europäischen Marssonde Mars Express ist man
inzwischen schon gewöhnt. Jetzt hat das Kamerateam aber eine
Landschaftsformation entdeckt, die es in sich hat: Die Forscher glauben auf
ihren Aufnahmen ein zugefrorenes Gewässer von der Größe der Nordsee erkannt
zu haben. Und geologisch gesehen ist es sehr jung: Es ist gerade
einmal fünf Millionen Jahre alt.
(23. Februar
2005)
MARS EXPRESS
Der
zentrale Teil des Canyons Valles Marineris
Der Canyon Valles Marineris, entdeckt auf
Satellitenbildern der Sonde Mariner 9 im Jahr 1971, gehört sicherlich
zu den eindrucksvollsten Geländeformationen auf dem roten Planeten. Die vom
DLR betriebene, hochauflösende Stereokamera HRSC an Bord der ESA-Raumsonde
Mars Express lieferte jetzt neue eindrucksvolle Bilder des
Zentralbereichs des Canyons, aus denen das DLR auch einen kleinen Film
produzierte.
(22.
Februar
2005)
MARS
Neue
Indizien für Leben?
Forscher wollen neue Hinweise auf primitives Leben auf dem Mars gefunden
haben. Neben Methan soll in der Atmosphäre des roten Planeten auch
Formaldehyd existieren, was sich ein Wissenschaftler nur durch die Existenz
von Leben erklären kann. Außerdem existieren Gerüchte über ein Treffen bei
der NASA, bei dem Beweise für bakterielle Lebensformen vorgelegt worden sein
sollen. Was an den Gerüchten dran ist, bleibt abzuwarten.
(17. Februar 2005)
HUYGENS
Windgeschwindigkeiten
auf Titan
Mit
Hilfe eines globalen Netzwerks von Radioteleskopen konnten Wissenschaftler
jetzt die Windgeschwindigkeiten bestimmen, denen die Sonde Huygens
bei ihrer Reise durch die Atmosphäre des Saturnmondes Titan ausgesetzt war.
Die Daten galten wegen eines Kommunikationsproblems zwischen Huygens
und
Cassini zunächst als verloren.
(11.
Februar
2005)
SATURN
Ringplanet
hat warmen Südpol
Interessante Neuigkeiten über den Ringplaneten Saturn lassen
sich auch ganz traditionell von der Erde aus gewinnen: So stellten
Astronomen nun mit Hilfe des Keck I-Teleskops auf Hawaii fest, dass sich die
Atmosphäre über dem Südpol des Saturn offenbar deutlich von der anderer
Planeten unterscheidet: Der Ringplanet scheint die einzige warme Polarregion
im Sonnensystem zu haben.
(7. Februar
2005)
TITAN
Gibt
es Leben auf dem Saturnmond?
Ein Team amerikanischer Forscher ist sich sicher: Da die Sonde Huygens
im vergangenen Monat eindeutige Hinweise auf flüssiges Methan auf dem
Saturnmond Titan ausgemacht hat, muss hier auch Leben existieren - oder es
gibt eine Lücke im allgemeinen Verständnis organischer Moleküle. Die
Wissenschaftler fordern daher eine weitere Mission zum Titan. Bei der ESA
ist man allerdings eher skeptisch.
(1. Februar
2005)
CASSINI
Saturn
empfing Cassini mit Teilchenbombardement
Der Saturn hat Cassini Mitte letzten Jahres auf ungewöhnliche Art
willkommen geheißen. Der Ringplanet bombardierte die Sonde mit winzigen,
elektrisch geladenen Teilchen. Doch darauf hatten die Wissenschaftler des
Cosmic Dust Analyser nur gewartet. Jetzt legte das Team aus Heidelberg
erste Ergebnisse vor.
(25. Januar
2005)
HUYGENS
Flüssiges
Methan und Eis-Vulkane
Eine Woche nach der spektakulären Landung der Sonde Huygens auf dem
Titan hat die ESA neue Ergebnisse von der Oberfläche des Saturnmondes
vorgestellt. Der Titan ist danach eine Welt, die der Erde irgendwie ähnlich
ist, aber trotzdem sehr fremdartig wirkt: Statt Wasser gibt es flüssiges
Methan, Felsen bestehen aus Wassereis und Vulkane speien keine Lava sondern
Eis.
(21. Januar
2005)
MARS EXPRESS
Blick
auf Claritas Fossae
Die
ersten Bilder im neuen Jahr, die von der vom DLR betriebenen,
hochauflösenden Stereokamera HRSC an Bord der ESA-Raumsonde Mars Express
veröffentlicht wurden, stammen aus dem 563. Orbit und zeigen eine Serie von
Brüchen, die das Claritas Fossae-Gebiet durchziehen. Auch verwitterte
Einschlagkrater sind zu sehen.
(20.
Januar
2005)
HUYGENS
Portrait
eines unbekannten Mondes
Die ersten Bilder vom Saturnmond Titan begeisterten am Wochenende Menschen
auf der ganzen Welt: Erstmals war ein Blick auf Titans bislang durch eine
dichte Atmosphäre verdeckte Oberfläche möglich. Die von Huygens
gesendeten Daten übertrafen die Erwartungen vieler Forscher - obwohl nicht
alles bei der Datenübertragung klappte.
(17. Januar
2005)
HUYGENS
Die
ersten Bilder vom Saturnmond Titan
Der 14. Januar 2005 wird vermutlich für immer in die Geschichte der
Erforschung des Sonnensystems und auch in die Geschichte der europäischen
Raumfahrt eingehen: Nach einer siebenjährigen Reise ist die ESA-Sonde
Huygens gestern wie geplant durch die Atmosphäre des größten
Saturnmondes Titan abgestiegen und sicher auf seiner Oberfläche gelandet.
Auch erste Bilder und Daten wurden schon empfangen.
(15. Januar
2005)
IAPETUS
Mächtiger
Bergrücken am Äquator
Zum Jahreswechsel flog die Saturnsonde Cassini an dem mysteriösen
Mond Iapetus vorüber, der den Astronomen wegen seiner Helligkeitskontraste
seit langem ein Rätsel ist. Die Bilder, die die Saturnsonde zu Erde sandte,
zeigen weitere äußerst ungewöhnliche Strukturen - etwa einen 20 Kilometer
hohen Bergrücken entlang des Äquators des Mondes.
(10. Januar
2005)
SATURN
Starke
Blitze und differentielle Rotation?
Mit Gewittern ist auf dem Planeten Saturn nicht zu spaßen: Die elektrischen
Entladungen der Blitze sind dort millionenfach stärker als auf der Erde. Das
ergaben Messungen der Raumsonde Cassini, die ein internationales
Forscherteam unlängst veröffentlichte. Die Messungen zeigen außerdem zur
Verblüffung der Wissenschaftler, dass die im Radiobereich gemessene
Rotationsgeschwindigkeit des Planeten abgenommen hat.
(5. Januar
2005)
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